Living Abroad: Auslandspraktikum | Einen Praktikumsplatz finden

Wer mir schon länger folgt weiß, dass ich öfter im Ausland war und eine Zeit lang auch regelmäßig Blogposts zum Thema Leben im Ausland hier auf dem Blog geschrieben habe – das würde ich jetzt gerne wieder aufleben lassen. Ich sehe mich selbst zwar absolut nicht als Experten, bekomme aber immer wieder Fragen dazu und habe nach insgesamt vier Auslandssemestern natürlich ein wenig Erfahrung damit. Eine Frage, die immer wieder auftaucht ist, wie man eigentlich einen Platz für ein Auslandspraktikum findet und was man vorher so alles organisieren muss.

Auslandspraktikum: Wie finde ich einen Praktikumsplatz?

Bevor ihr euch auf die Suche nach einem Praktikumsplatz im Ausland macht, solltet ihr euch Gedanken machen, wohin ihr wollt und was ihr vom Praktikum lernen wollt. Die Arbeitsmoral in anderen Ländern ist, sagen wir mal, oft anders. Wollt ihr also besonders viel für den Beruf lernen, sind vor allem Länder mit einer ähnlichen Arbeitsmoral wie Deutschland interessant. Gleichzeitig sollte euch aber auch bewusst sein, dass nicht alle Klischees auch automatisch wahr sind: Ich habe in New York extrem viel gelernt, aber dort auch Praktikanten kennengelernt, die ständig nur Kaffee und Donuts holen oder kopieren mussten. Interessiert euch ein bestimmtes Land und der Job ist eher Nebensache? Auch das ist vollkommen okay – denn auch, wenn man im Praktikum viel lernen kann, ist die Erfahrung, im Ausland auf sich alleine gestellt zu sein, sicher das spannendste am Praktikum.

Schritt 1: Brauche ich ein Visum?

Wenn ihr euch für ein oder mehrere Länder entschieden habt, solltet ihr euch damit auseinandersetzen, ob ihr eventuell ein Visum benötigt. Das hat nämlich in einigen Fällen nicht nur etwas mit der Vorbereitungszeit zu tun, sondern kann auch Einfluss darauf haben, wie lange ihr überhaupt zum Praktikum im Land bleiben könnt oder ob ein Auslandspraktikum überhaupt möglich ist. Ich wollte zum Beispiel super gerne nach Brasilien – das war aber unter den Bedingungen, die meine Uni gestellt hat so gar nicht möglich, weil es kein entsprechendes Visum gab. Ich hätte nach drei Monaten ausreisen müssen, sollte aber mindestens fünf Monate Praktikum machen. Ich wollte das Risiko nicht eingehen, dass mir das Praktikum nicht angerechnet wird und habe mich deswegen gegen Brasilien entschieden. Wenn ihr euch vorab über die Visums-Situation informiert, verschwendet ihr entsprechend keine Zeit bei der im Nachhinein sinnlosen Suche nach einem Praktikumsplatz.

Schritt 2: Möglichkeiten recherchieren und Kosten berechnen

Genauso wichtig wie das Visum ist es, sich vorab Gedanken über die Finanzierung zu machen. In einigen Ländern ist eine Bezahlung während des Praktikums üblich, in anderen bekommt ihr so gut wie nichts. In dem Fall solltet ihr ausreichend Rücklagen haben, um die Zeit im Ausland nicht nur finanzieren, sondern auch ganz entspannt erleben zu können. Denn nichts ist ärgerlicher, als vor Ort auf einmal Abstriche machen zu müssen! Natürlich gibt es zusätzliche Möglichkeiten, wie Stipendien, Auslands-Bafög oder Erasmus, um so neben einem vielleicht eher magerem Gehalt die Zeit im Ausland finanzieren zu können.

Schritt 3: Praktikumsplatz suchen

Ihr habt die finanzielle Situation unter Kontrolle und das Land, in dem ihr gerne ein Auslandspraktikum machen wollt, bietet die entsprechenden Möglichkeiten? Dann könnt ihr euch jetzt auf die Suche nach einem Praktikumsplatz machen! Viele Unis haben genau für solche Fälle eine Datenbank mit Kontakten – Betriebe, die generell Interesse an Praktikanten haben. Genau wie Kommilitonen, die vor euch im Ausland waren, ist das eine gute Basis für die Suche nach einem Platz.

Eine zweite Möglichkeit ist es, sich bei deutschen Firmen, die im Ausland aktiv sind, zu informieren – einige bieten Praktikumsplätze und können auch bei der Beschaffung des passenden Visums helfen. Auch entsprechende Gruppen auf sozialen Netzwerken (vor allem Xing und LinkedIn) können helfen, oder ganz klassisch die Suche über Online-Jobportale.

Last but not least gibt es auch noch Vermittlungsagenturen, die Praktikumsplätze im Ausland vermitteln. Das ist oft mit Kosten verbunden, erspart euch aber im Zweifelsfall einiges an Recherche. Ich habe selbst nie mit einer Agentur gearbeitet und kann euch darum dahingehend keine Tipps geben.

Wichtig ist, dass ihr euch für die Suche einen passenden Lebenslauf bastelt. Haltet euch dabei unbedingt an die ‚Regeln‘ des Landes, in das ihr wollt! Während in Deutschland immer noch oft ein Foto auf den Lebenslauf gehört, ist das zum Beispiel in den USA ein absolutes No-Go. Infos dazu findet ihr ganz einfach über eine kurze Google-Recherche!

Schritt 4: Alles organisieren

Ihr habt ein Platz für euer Auslandspraktikum gefunden? Herzlichen Glückwunsch! Dann geht es jetzt ans Organisieren. Anreise, eventuell Visum, ein Zimmer für die Zeit vor Ort, Auslandskrankenversicherung und eventuell weitere Dinge mit eurer Uni…kümmert euch lieber rechtzeitig, damit ihr nicht in letzter Sekunde noch den Stress des Jahres bekommt – glaubt mir, ich spreche aus Erfahrung! Behaltet auf jeden Fall auch die Deadlines für das Anfragen eventueller Unterstützungen wie Erasmus oder Stipendien im Auge, damit ihr da nicht zu spät dran seid und eure Finanzierung plötzlich nicht mehr sicher ist!

Schritt 5: Koffer packen und los geht’s! 

Ihr habt’s geschafft, es geht endlich los! Macht euch beim Kofferpacken ein paar Gedanken, welche Klamotten ihr für das Praktikum braucht, aber definitiv auch nicht zu viele – im Notfall bekommt man alles vor Ort. Solltet ihr regelmäßig Medikamente einnehmen, macht euch vorab schlau, ob ihr diese vor Ort einfach bekommt oder besser von zuhause mitnehmen könnt. Ansonsten ist jetzt Vorfreude und eventuell ein bisschen Aufregung angesagt!

Habt ihr schon einmal ein Praktikum im Ausland gemacht? Und wenn ja, welche Tipps habt ihr noch?

Alex

6 Gedanken zu „Living Abroad: Auslandspraktikum | Einen Praktikumsplatz finden

  1. Ich hätte auch gerne ein Auslandpraktikum gemacht während meines Studiums … aber ich hatte nebenbei einen Fulltimejob … der mich als Flugbegleiterin allerdings auch in viele tolle Länder gebracht hat. Die Erfahrung eines Auslandspraktikums ist jedenfalls sehr viel Wert. Genieß die Zeit!

    lg
    Verena

  2. Toller Beitrag, den werde ich mir merken, wenn es bei meinen Kindern soweit ist. Ich wäre nie dagegen, denn die Erfahrungen, die man da macht, sind echt klasse! Toll, dass Du das machen konntest, ich hatte nicht die Möglichkeit.

    Lieben Gruß, Bea

    1. Liebe Bea,

      vielen Dank für deinen lieben Kommentar! Ich kann die Erfahrung auch auf jeden Fall nur empfehlen – denn auch, wenn man im Job je nach Land vielleicht weniger über die Arbeit lernt, man lernt auf jeden Fall immer was fürs Leben! 🙂

      Liebe Grüße,
      Alex

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