Travel Tip: Roadtrip – planen oder spontan?

Eine meiner liebsten Arten zu Reisen sind Roadtrips. Ich liebe es, im Auto auf eigene Faust unterwegs zu sein, ab und zu spontan anzuhalten, etwas anzuschauen oder kleine Dörfer zu besuchen, und dann wieder einsteigen und weiterfahren. Man ist flexibel, kann die Musik so laut aufdrehen, wie man möchte und sieht viel mehr vom Land, als wenn man zum Beispiel von A nach B fliegt. Aber eine Frage, die bei jedem Roadtrip wieder aufkommt ist: Wie viel wollen wir vorab planen? Denn am schönsten ist es natürlich, einfach spontan loszufahren.

Roadtrip: Die Route planen?

So schön es auch sein kann, jeden Tag auf’s neue zu schauen, wohin der Weg einen führt – ich schaue mir vor Reiseantritt zumindest einmal an, wie die Route grob aussehen soll. Und das liegt nicht nur daran, dass man teilweise Unterkünfte vorab buchen muss, um noch etwas zu bekommen (dazu gleich mehr), sondern auch daran, dass ich oftmals nur eine begrenzte Zeit habe, in der ich im Idealfall so viel wie möglich sehen möchte. Gerade, wenn ihr nicht alleine unterwegs seid, könnt ihr damit auch vor Ort Enttäuschungen und Diskussionen vermeiden. Denn auch, wenn man die Route vorab absteckt, hat man noch genug Möglichkeiten, spontan zu bleiben und eventuell zusätzliche Stopps einzuplanen.

Ein weiterer Vorteil, wenn ihr zumindest die grobe Route vorab absteckt ist: Ihr könnt etwa einschätzen, wie lange ihr für welchen Abschnitt braucht und eure Ziele entsprechend setzen. Denn auch, wenn die Idee eines Roadtrips natürlich ist, dass man viel unterwegs ist und viel vom Land sieht, kann die Stimmung schnell kippen, wenn eine Etappe plötzlich viel länger dauert. Behaltet immer im Hinterkopf, dass die Straßen in vielen Ländern nicht so gut sind, wie in Deutschland, und 300 Kilometer teilweise zu einer Tagesetappe werden, vor allem, wenn man zwischendurch auch mal anhalten will.

Aber auch, wenn ihr eher Team „Ich plane vorher gar nicht“ seid: Es lohnt sich, sich vorab zumindest einmal damit auseinanderzusetzen, ob es gewisse Einschränkungen für den Roadtrip gibt. Was ich damit meine? Wenn ihr mit dem Mietwagen in Israel unterwegs seid, dürft ihr im Normalfall damit nicht durch das Westjordanland fahren (mit Ausnahmen). Das kann dazu führen, dass ihr Umwege in Kauf nehmen müsst – und die Zeit fehlt euch hintenraus eventuell. Genauso gibt es in Israel eine Autobahn, auf der ihr Gebühren zahlen müsst, die ihr aber leicht umgehen könnt. Es lohnt sich also auf jeden Fall, sich vorher hinreichend über das Land und die etwaige Route zu informieren, um böse Überraschungen zu vermeiden.

Mietwagen für den Roadtrip vorbestellen?

Das hier ist der einzige Punkt auf meiner Liste, den ich mit einem klaren JA beantworten kann. Denn egal, wie spontan ihr seid: tut euch selbst den Gefallen und vergleicht vorab online Preise und bucht im Idealfall. Je nachdem, über welche Seite ihr das macht, könnt ihr auch schon die passenden Versicherungen abschließen und guten Gewissens die teuren Zusatzversicherungen, die euch bei der Abholung des Autos angeboten werden, ablehnen. Außerdem kann es passieren, dass gerade Verleihstellen an Flughäfen teilweise nicht mehr das passende Auto haben und ihr auf eine teurere Kategorie zurückgreifen müsst – auch das ist natürlich nicht gerade vorteilhaft fürs Reisebudget. Wenn ihr vorab einen Kleinwagen bucht, vor Ort ist aber keiner mehr verfügbar, bekommt ihr im Normalfall ohne Aufpreis einen größeren Wagen.

Unterkünfte buchen?

Egal, ob ihr mit dem Auto unterwegs seid und Hotels oder Hostels sucht oder mit dem Camper und auf Campingplätze angewiesen seid – irgendwo schlafen müsst ihr auf jeden Fall. Und im Idealfall nicht auf dem Fahrersitz an einer Autobahnraststätte. Wenn man Unterkünfte vorher bucht, ist man natürlich bis zu einem gewissen Grad festgelegt und kann eventuell nicht mehr spontan umplanen. Gleichzeitig hat man aber die Sicherheit, immer eine Unterkunft zu haben. Es gibt Orte, an denen ich euch nur empfehlen kann, vorab eine Unterkunft zu buchen – zum Beispiel, wenn ihr gerne in der Nähe von Nationalparks übernachten möchtet. Spontan hätten wir bei unserem USA-Roadtrip sicher kein Zimmer mehr in der Nähe des Yosemite National Parks bekommen, hätten aber auch ewig weit in die nächste Stadt fahren müssen. In Australien haben wir es so gemacht, dass wir bestimmte Dinge wie das erste Hotel in Melbourne und Unterkünfte an gewissen „kritischen“ Punkten (weil beliebte Touristenroute oder mit wenig Ausweichmöglichkeit bzw. kleiner Zimmerkapazität) vorab gebucht haben, alles weitere aber jeweils mit ein paar wenigen Tagen Vorlauf geplant haben. So hatten wir genug Möglichkeiten, um spontan zu bleiben, gleichzeitig aber immer die Sicherheit, eine passende Unterkunft zu haben. Gerade, wenn ihr über Online Buchungsplattformen bucht, habt ihr außerdem oft die Möglichkeit, bis einen Tag vor Antritt der Buchung kostenlos umzubuchen oder zu stornieren – auch das gibt euch eventuell etwas von der Flexibilität zurück, die ihr durch das Vorausplanen aufgeben müsst.

Noch ein Grund, eine Unterkunft vorab zu buchen ist, wenn ihr unbedingt in einem ganz bestimmten Hotel oder auf einem ganz bestimmten Campingplatz übernachten wollt. Es gibt Menschen, die planen ihren gesamten Urlaub rund um eine einzige Unterkunft, und es wäre natürlich ziemlich ärgerlich, wenn ihr ankommt und es ist nichts mehr frei.

Tickets für Sehenswürdigkeiten vorher online kaufen?

Genau wie bei den anderen beiden Punkten kommt das ein bisschen auf eure Erwartungen und das Ziel an. Es gibt Dinge, die ihr unbedingt vorab online buchen solltet, auch, wenn ihr euch damit bereits auf ein Datum und eine Uhrzeit festlegen müsst. Der Grund: vermutlich kommt ihr spontan sonst nicht mehr hin oder rein. Es gibt viele Sehenswürdigkeiten, die nur eine begrenzte Anzahl Besucher pro Tag zulassen, und ihr, wenn ihr Pech habt, vor verschlossenen Türen steht. Das gilt auch für bestimmte Bootstouren, Zugfahrten…

Auch hier lohnt es sich also auf jeden Fall, sich vorher einmal schlau zu machen. Wenn es etwas gibt, das ihr UNBEDINGT sehen möchtet, macht es auch hier Sinn, ein bisschen Spontaneität gegen ein bisschen Sicherheit einzutauschen.

Wie ihr seht, ist es also immer eine Frage der Erwartungen und Ziele, ob es sinnvoller ist, einen Roadtrip zu planen oder spontan ins Auto zu steigen. Denn so schön es auch ist, völlig frei zu sein und jeden Tag aufs neue planlos loszufahren, so anstrengend kann es auch werden. Und ganz ehrlich, es gibt nach dem Urlaub nichts schlimmeres, als das Gefühl zu haben, etwas, das einem selbst wichtig ist, verpasst zu haben. Wie macht ihr das? Eher spontan oder komplett durchgeplant?

2 Gedanken zu „Travel Tip: Roadtrip – planen oder spontan?

  1. Hallöchen,
    ich muss ja gestehen, dass ich noch nie so einen richtigen Roadtrip gestartet habe. Wir sind einmal mit dem Auto nach Italien gereist, aber das wird man dann wohl nicht vergleichen können. Ich finde deinen Beitrag echt hilfreich! Danke dafür!

    Schönes Wochenende!

    Liebst Linni
    http://www.linnisleben.de

  2. Ich bin eher der spontane Typ. Ich bin früher sehr viel gereist und habe sowohl durchgeplante Trips gemacht, als auch spontane. Für mich kommt es immer an die jeweilige Lebensphase an, worauf ich Lust habe. Aber so komplett durchgetaktete Reisen sind nicht mein Ding.

    lg
    Verena

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