Nach einer Nacht auf Phillip Island geht es auch am nächsten Tag wieder früh ins Auto – ein schnelles Frühstück, und schon geht es los. Denn in den nächsten Tagen haben wir einige Kilometer vor uns! Von Phillip Island geht es erst einmal nach Gipsy Point und im Anschluss weiter nach Sydney. Kilometer: fast 1.000, ohne Umwege.
Phillip Island – Gipsy Point
Wie gerne hätte ich mehr Zeit gehabt, um an der Küste von Victoria entlang zu fahren! Da wir nur einen Tag haben, bleibt nicht viel Zeit für Umwege – Wilsons Promontory National Park können wir uns deswegen leider nicht anschauen. Am Anfang ist die Route noch nicht so spannend, aber je weiter wir uns von Melbourne entfernen, desto interessanter wird die Landschaft. Irgendwann will mein Mann einen Kaffee, und wir halten in einem zunächst relativ unspektakulär aussehenden Dorf namens Bairnsdale. Während ich warte, dass er mit Kaffee zurückkommt, bin ich ein wenig belustigt, dass der Ort eine Touristeninfo hat, und gehe rein. Die Damen sind unglaublich nett und ich frage, was sich als Zwischenstopp anbieten würde. Und obwohl ich weiß, dass wir hier in der Nähe der Gippsland Lakes sind, bin ich überrascht: sie erzählen uns von einer kleinen Insel, für die wir nur einen kurzen Umweg fahren müssten, und auf der über 200 wilde Koalas leben. Natürlich nehmen wir den Umweg sehr gerne in Kauf!
Eine Viertelstunde später parken wir das Auto und stellen uns in das Wartehäuschen der Fähre – eine Brücke gibt es nicht. Auf der Fähre treffen wir einen Spanier, der gerade mit dem Rad von Melbourne nach Sydney unterwegs ist und ebenfalls einen kurzen Zwischenstopp einlegen will. Auf Raymond Island angekommen, laufen wir einfach drauf los. Und entdecken schon nach wenigen Metern den ersten Koala! Es sind wirklich viele, teilweise sitzen sie einfach auf Augenhöhe. Es ist angenehm ruhig, wir sind teilweise die einzigen, die auf den leeren Straßen des kleinen Dorfes auf der Insel herumlaufen.
Der Rest der Strecke ist zwar lang und teilweise sehr einsam, trotzdem kommt es mir nach Raymond Island nicht mehr so weit vor. Zwischendurch haben wir das Gefühl, uns immer weiter von der Zivilisation zu entfernen und ich bekomme eine leise Ahnung, was Outback wirklich bedeutet. Irgendwann biegen wir zu unserer Unterkunft um Gipsy Point ab und befinden uns mitten im Wald. Und wir sind die einzigen. Ein bisschen gruselig ist es schon, aber irgendwie auch cool. Außer in unserem Zimmer chillen, duschen und die Umgebung beobachten können wir den Rest des Tages nicht mehr viel machen. Aber das ist auch völlig in Ordnung so.
Gipsy Point – Wollongong
Am nächsten Morgen fahren wir zum Frühstück noch raus nach Mallacoota. Direkt am Campingplatz gibt es ein winziges Café mit dem leckersten Avocado on Toast, das ich bisher in Australien gegessen habe. Wir genießen die Sonne und unterhalten uns mit anderen Reisenden, bevor wir ins Auto steigen. Nächster Halt: Wollongong, kurz vor Sydney. Wir haben beschlossen, um die Nacht hier zu verbringen, um am nächsten Tag noch einen Abstecher zu den Blue Mountains zu machen, bevor wir nach Sydney fahren und dort unseren Mietwagen wieder abgeben.
Obwohl wir die meiste Zeit direkt an der Küste entlang fahren, ist die Strecke heute irgendwie langweiliger. Ab und zu kommen wir durch kleinere Orte, irgendwann trinken wir eine Cola direkt am Strand. Das Wasser ist super flach und hellblau, es ist richtig heiß, zum ersten Mal, seit wir in Australien sind. Trotzdem sind wir erleichtert, als wir in unserem Hotel in Wollongong ankommen. Wirklich viel gibt es hier nicht zu tun und wir beschließen, den Rest des Tages am Hotelpool zu verbringen und Abends noch Burger essen zu gehen.
Irgendwie waren die beiden Tage unterwegs so schnell vorbei – deswegen auch relativ wenige Bilder. Die meiste Zeit haben wir sowieso im Auto verbracht (von dem ich kein einziges Bild gemacht habe). Blue Mountains und Sydney gibt es dann beim nächsten Mal, weil es den Rahmen hier sprengen würde (: