Für viele Reisende, die in der thailändischen Region Kanchanaburi unterwegs sind, sind die Erawan Wasserfälle im gleichnamigen Nationalpark ein beliebtes Ausflugsziel. Kein Wunder, denn hier kann man nicht nur die sieben Stufen des Wasserfalls bewundern, sondern auch in den kleinen, natürlichen Wasserbecken bei jeder Stufe abkühlen. Der Nationalpark ist damit viel mehr als ’nur‘ ein wunderschönes Stück Natur, sondern hat auch etwas von einem natürlichen Freibad. Das wollte ich mir nach meiner Übernachtung auf dem River Kwai natürlich auch nicht entgehen lassen, und bin für einen Tag in den Erawan Nationalpark gefahren.
Die Wasserfälle im Erawan Nationalpark
Offiziell hat der Erawan Nationalpark „nur“einen Wasserfall. Dieser verläuft aber in sieben verschiedenen Stufen, das heißt, eigentlich sind es verschiedenen kleine Wasserfälle. Nicht alle sind gleich spektakulär, aber trotzdem ist es wunderschön. Durch die verschiedenen kleinen Wasserfälle sind überall im Park kleine, natürliche Pools entstanden, in denen man sich nach dem Aufstieg auf den Berg abkühlen kann. Mittlerweile ist der Nationalpark auch vor allem darauf ausgelegt, denn neben einem Restaurant und Toiletten gibt es beim Eingang Umkleiden, und man kann Schwimmwesten ausleihen. Und obwohl es im Nationalpark mit 550 Quadratkilometern natürlich mehr als nur diesen einen Wanderweg gibt, verdankt er seinen Namen den Wasserfällen: Da diese aussehen sollen wie die Figur Erawan aus der hindustanischen Mythologie (der dreiköpfige weiße Elefant), wurde der Wasserfall und der Park danach benannt.
Sobald man einmal Eintritt bezahlt hat, läuft man über einen relativ breiten Weg zum ersten und zweiten Wasserfall. Bevor man weiter nach oben läuft, sollte man sich hier auch Schwimmwesten ausleihen – ohne darf man nämlich nicht in die Wasserbecken. Für euch getestet übrigens, ich war nämlich nicht so schlau, und musste ein ganzes Stück zurück laufen, um noch eine Schwimmweste zu holen.
Nach dem zweiten Becken wird der Weg immer schmaler. Trotzdem ist alles gut ausgeschildert, und man läuft die meiste Zeit am Wasser entlang. Bei jeder Stufe des Wasserfalls stehen deutliche Schilder, dass man hier schwimmen darf, eine Schwimmweste tragen sollte und wo man sich genau befindet, sodass man immer weiß, wie weit es noch ungefähr bis zum nächsten Becken ist. Während die ersten Wasserbecken noch relativ voll waren, wurde es weiter oben immer leerer – kein Wunder, denn es war super heiß. Ich habe bei einem Aussichtspunkt irgendwo bei Stufe 5 aufgegeben.
Tipps für euren Besuch
Da der Weg definitiv irgendwann abenteuerlich wird, kann ich euch nur empfehlen, gute Schuhe zu tragen – es waren zwar auch genug Menschen in Badelatschen unterwegs, die sind aber größtenteils nicht besonders weit gekommen. Und vor allem für die Aussichten und die Ruhe lohnt es sich, weiter hoch zu laufen! Badesachen sind natürlich auch ein Muss, wenn ihr euch im Wasserfall abkühlen wollt.
Nehmt außerdem genug Bargeld mit, und etwas, das ihr beim Schwimmwestenverleih als Pfand hinterlegen könnt (Führerschein zum Beispiel). Und natürlich ausreichend Proviant und vor allem Wasser – auch, wenn der Weg nach oben durch den Dschungel führt, kann es hier sehr heiß und vor allem schwül werden. Für Plastikflaschen müsst ihr zwar ab einem gewissen Punkt im Park Pfand bezahlen, das Geld bekommt ihr aber auf dem Rückweg zurück, wenn ihr eure Plastikflaschen vorzeigt. So möchte man dafür sorgen, dass der Park ordentlich bleibt, und bei meinem Besuch hat das auf jeden Fall gut geklappt.
Es lohnt sich übrigens, früh im Park zu sein – nicht nur, weil der Park nur bis etwa 16:30 Uhr geöffnet hat und die Ranger ab 15:00 Uhr anfangen, die Besucher von oben einzusammeln und darum zu bitten, nach unten zu gehen. Morgens ist es an den Erawan Wasserfällen auch deutlich ruhiger. Bei meinem Besuch war es vor allem bei den ersten drei Becken voll, danach sind wir nur noch wenigen anderen Besuchern entgegen gekommen, obwohl wir nicht super früh dort waren. Das mag aber auch daran gelegen haben, dass ich nicht zur Hauptreisezeit in Thailand war und den Park unter der Woche besucht habe (auch für Thais ist der Park ein beliebtes Ausflugsziel.
Praktische Infos zu den Erawan Wasserfällen
Hinkommen: Von Kanchanaburi gibt es Busse, die mehrmals täglich zum Park fahren. Außerdem ist es natürlich möglich, einen Ausflug über einen Reiseveranstalter oder Anbieter im Hotel zu buchen – das ist aber oftmals deutlich teurer. Es kann sich lohnen, stattdessen einen Fahrer zu suchen, und mit ihm einen festen Preis auszuhandeln, wenn man nicht mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren möchte. Von Bangkok aus gibt es organisierte Tagesausflüge, bei denen teilweise auch andere Sehenswürdigkeiten der Region angefahren werden.
Eintritt: 300 Baht (ca. 8 Euro) für Erwachsene, 150 Baht für Kinder, dazu kommen Gebühren für das Ausleihen von Schwimmwesten
Öffnungszeiten: Ganzjährig von 8 bis 16:30 Uhr
Andere Sehenswürdigkeiten in der Nähe: Kanchanaburi, River Kwai, Hellfire Pass Memorial und diverse weitere Wanderungen durch den Park (die habe ich allerdings nicht getestet, und kann deswegen nicht berichten)
Habt ihr die Erawan Wasserfälle schon einmal besucht?
