Weite oder enge Kleidung – das ist eine Frage, die ich mir lange einfach gar nicht gestellt habe. Denn statt mich damit auseinanderzusetzen, dass gerade verschiedene Schnitte einen Look deutlich interessanter gestalten können, habe ich immer automatisch zu (relativ) enger Kleidung gegriffen. Ich dachte immer, weitere Hosen oder Oberteile tragen auf und lassen mich fülliger wirken, als ich eigentlich bin. Und gerade, wenn man ein wenig unsicher ist, möchte man das Risiko nicht unbedingt eingehen. Mittlerweile liebe ich weite Kleidung. Damit es nicht aufträgt, habe ich für mich selbst eine wichtige Stylingregel.
Lesson Learned: The Shape
Ich weiß nicht einmal mehr, wann ich damit angefangen habe, nicht mehr nur enge Kleidung zu tragen. Spontan würde ich sagen, dass sich meine Sicht auf Kleidung im Allgemeinen in Dänemark und New York am stärksten verändert hat und ich in dieser Zeit auch immer wieder für mich neue Styles entdeckt habe. Also vermutlich irgendwann dann. Vor allem im Sommer in New York habe ich weite Hosen und Kleider zu schätzen gelernt, denn dort war es unglaublich warm – der Dresscode im Büro gilt aber natürlich trotzdem. Und man will ja nicht komplett verschwitzt im Büro ankommen (und sich dann unter der eiskalten Klimaanlage eine Erkältung einfangen…). Und seit dem sind vor allem oversized geschnittene Teile oder weite Hosen wie Culottes ein fester Bestandteil meines Kleiderschranks. Gerade jetzt im Winter gibt es doch nichts besseres als ein weiter, dicker Pulli, in den man sich so richtig einkuscheln kann. Im Büro trage ich am liebsten oversized Blazer. Und so weiter.
Damit der oversized nicht zu casual wird oder aufträgt, habe ich für mich selbst eine Stylingregel (zu der es aber wie immer auch wieder Ausnahmen gibt): Wenn ich ein weit geschnittenes Oberteil trage, wähle ich dazu meist eine enge Hose oder einen relativ engen Rock. Und andersrum: Zu einer weiten Hose trage ich den meisten Fällen eher enge Oberteile. So kann ich meine Figur betonen und trotzdem oversized und weite Schnitte tragen – und fühle mich darin eigentlich immer sehr wohl.
Versteht mich übrigens bitte nicht falsch – natürlich geht es nicht nur darum, dass man dünn aussieht, wenn man einen bestimmten Look trägt. Aber ich bin ein großer Fan davon, die Vorzüge der eigenen Figur zu betonen. Und in einem Look der komplett weit geschnitten ist, wird das deutlich schwieriger. Vor allem, wenn einer der Vorzüge der eigenen Figur die Taille ist.
Und ich halte mich übrigens auch nicht immer an meine eigene Regel (wäre ja auch langweilig…). In diesem Look habe ich zum Beispiel eine Culotte mit einem relativ weit geschnittenen Coop Top kombiniert. Aber gerade dadurch, dass die Culotte und das Top noch einen Streifen Bauch durchblitzen lassen und die Culotte mit der Schleife die Taille betont, finde ich den Look trotzdem irgendwie figurbetont. Versteht ihr, was ich meine? Würde ich auch heute noch genau so anziehen, wenn das Wetter hier in den Niederlanden mal wieder gut genug ist…
Wie kombiniert ihr weit geschnittene oder oversized Kleidung am liebsten?