Seit ich in München gewohnt habe, stand ein (langes) Wochenende am Königssee auf meiner Bucket List. Leider ist daraus in den drei Jahren, die ich dort gelebt habe, nie etwas geworden – deswegen habe ich den Ausflug während meines Urlaubs in Bayern im letzten Sommer nachgeholt. Insgesamt habe ich drei Tage in Schönau am Königssee verbracht, und dabei nicht nur die wunderschöne Natur rundum den See entdeckt, sondern auch die umliegenden Orte. Und natürlich habe ich auch einen Abstecher nach Salzburg gemacht!
Ein (langes) Wochenende am Königssee
Warum mich der Königssee so lange fasziniert hat? Ganz einfach: Ich habe mich mal wieder influencen lassen, von den wunderschönen Fotos des Sees. Der liegt nämlich eingebettet zwischen steilen Berghängen am Ende eines Tals, und strahlt in einem tiefen Blau. Mit dem Auto kommt man nur bis zum Ufer, quasi an der Spitze des länglichen Sees, von dort aus kann man nur mit dem Boot oder zu Fuß weiter. Und genau hier wollte ich unbedingt einmal wandern gehen, die Berge erkunden und die Aussichten genießen.
Während ich in München gewohnt habe, habe ich es zwar einmal bis zum Kehlsteinhaus geschafft, von wo aus man eine tolle Aussicht auf den See hat – das war es dann aber auch. Dabei ist das Wandergebiet rundum den See wirklich toll. Und genau dafür wollte ich auch unbedingt noch einmal zurückkommen.
Übernachten in Schönau
Schönau ist ein kleiner Ort direkt am Königssee – außer einem Campingplatz und jeder Menge Hotels und Ferienhäusern gibt es ein paar Restaurants, wo man im Sommer in der Sonne sitzen kann, und mit Blick auf den See (oder auf die umliegenden Berge) einen Kaffee trinken kann. Insgesamt hatte ich eine sehr ruhige Zeit dort, allerdings war ich auch außerhalb der Hauptferienzeiten und unter der Woche dort, ich kann mir vorstellen, dass es gerade in den Sommerferien deutlich voller ist. Die Menschen waren alle super freundlich und haben gerne geholfen, vor allem, wenn ich Fragen zu Wanderungen hatte. Wenn man in einem der Hotels oder Gästehäuser untergebracht ist, kann man mit der Gästekarte kostenlos die Busse in die nähere Umgebung nutzen. Für mich war das leider nicht wirklich hilfreich, allerdings konnte ich auch von der Ferienwohnung zu Fuß zum Königssee, und brauchte den Bus entsprechend auch gar nicht.
Da Schönau selbst relativ klein ist, ist es ganz praktisch, dass das etwas größere Berchtesgaden nur 5 Minuten Autofahrt entfernt ist. Hier kann man gut einkaufen, in der Stadt bummeln, im Biergarten sitzen und mehr. Insgesamt kann man sich die Stadt in ein bis zwei Stunden ganz gut anschauen und den Tag danach ganz gemütlich ausklingen lassen, aber auch für praktische Besorgungen ist Berchtesgaden definitiv ein gutes Ziel. Übernachten würde ich aber auch beim nächsten Mal wieder in Schönau selbst.
Wandern im Nationalpark Berchtesgaden
Das Wandergebiet rund um den Königssee liegt im Nationalpark Berchtesgaden. Hier gibt es über 230 Kilometer Wanderwege, die in verschiedene Schwierigkeitsgrade unterteilt sind, ähnlich wie Skipisten. Leider war das Wetter in den drei Tagen, die ich vor Ort war, nicht ganz so gut – ich hatte nur einen Tag richtig Sonne, und genau den habe ich natürlich für eine längere Wanderung genutzt.
Vorbereitet habe ich mich ganz einfach mit der Wanderkarte, die ich im Hotel bekommen habe. Ich wusste, dass ich morgens relativ früh starten will, da es im Spätnachmittag regnen sollte, und habe mir entsprechend eine Wanderung mittleren Schwierigkeitsgrad ausgesucht, für die ich direkt an der Unterkunft starten und zum Ausgangspunkt laufen konnte. Insgesamt war ich mit ausführlicher Pause etwa 6 Stunden unterwegs. Der Weg war gut ausgeschildert, und überall gab es Zeitangaben, die auch etwa gestimmt haben – teilweise war ich zwar etwas schneller, aber insgesamt hat es gepasst. Am Ende bin ich am Anlegeplatz Kessel ins Boot gestiegen, um nicht den ganzen Weg zurücklaufen zu müssen. Das Boot war am Nachmittag relativ voll, und ich hatte Glück, dass ich noch mit konnte – einige Wanderer mussten noch einmal warten. Die Wanderung zum Kessel war wunderschön, und bei der Hitze zwar anstrengend, hat sich aber auf jeden Fall gelohnt!
Da das Wetter an den anderen Tagen nicht so super gut war, habe ich Ausflüge zum Kehlsteinhaus und nach Berchtesgaden gemacht. Es gibt aber auch viele kürzere Wanderungen, die man eventuell in einer Regenpause machen könnte.
Würde ich noch einmal an den Königssee fahren?
Die Antwort auf diese Frage fällt mir sehr leicht: Ja, auf jeden Fall! Am liebsten ein bisschen länger, damit ich hier richtig zur Ruhe kommen und das Wandergebiet noch ein bisschen besser kennenlernen kann. Am liebsten würde ich auf jeden Fall noch einmal im Sommer herkommen, und auf dem Hin- oder Rückweg auch wieder einen Abstecher nach München machen. Auch, wenn ich mich dort nicht am wohlsten gefühlt habe, als ich dort gewohnt habe, fehlt mir die Stadt (und natürlich meine Lieben dort) mittlerweile sehr. Gerade die langen Sommerabende in München würde ich jederzeit gerne zurückhaben, und dafür auch gerne den einen oder anderen Sommer in den Niederlanden eintauschen.
Wart ihr schon einmal am Königssee?
