10 Things I Learned in New York | Living Abroad

Vor Kurzem habe ich auf dem Blog über 5 Dinge geschrieben, die ich während meiner Zeit in München gelernt habe – und als ich daran geschrieben habe, ist mir aufgefallen, dass ich nie einen vergleichbaren Post über New York geschrieben habe. Und das, obwohl ich gerade in New York so viel gelernt und entdeckt habe und solche Posts bei euch immer gut ankommen. Deswegen heute, mit einer ziemlich großen Verspätung von über drei Jahren: 10 Dinge, die ich während der sieben Monate in New York gelernt habe!

1. Ich bin ein Stadtmensch. Obwohl ich auf dem Dorf aufgewachsen bin und es auf jeden Fall auch genießen kann, in der Natur unterwegs zu sein, bin ich durch und durch ein Stadtmensch. Ich fühle mich wohl in der Anonymität der Großstadt. Es stört mich gar nicht, alles zu Fuß oder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu erledigen. Oder dass es überall voll und laut ist. Oder Verkehrslärm.

2. Go with the flow – vor allem während der Rush-Hour. Schnell und effizient in die U-Bahn ein- und aussteigen und dann auf gar keinen Fall stehen bleiben. Schon gar nicht an der linken Seite der Rolltreppe oder an Straßenecken. Sobald ich einmal den besten Weg vom Rockefeller Center ins Büro gefunden hatte, habe ich gelernt, mich so durch die Rushhour zu bewegen, dass ich nicht ständig mit anderen New Yorkern auf dem Weg ins Büro zusammengestoßen bin. Und habe, genau wie alle anderen, angefangen, mich über Menschen zu ärgern, die im Weg laufen oder stehen.

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3. Die New Yorker Oberflächlichkeit ist vor allem eins: Ziemlich sympathisch. „Love your style!“ – mal schnell im Vorbeigehen zugerufen bekommen ist sicher ungewohnt, wenn man es nicht kennt. Klar ist es oberflächlich, weil es sich nur auf’s Äußere bezieht. Aber es ist trotzdem deutlich netter, als Menschen nur zu mustern und dann nichts zu sagen, was in Europa meistens passiert. Und selbst die verrücktesten Styles werden nicht komisch angeschaut, sondern einfach akzeptiert – only in New York!

4. Wie Jury-Duty funktioniert. Die meisten kennen Verhandlungen mit einer Jury nur aus Büchern oder Filmen. Und ich hatte lange keine Ahnung, wie genau die Menschen eigentlich ausgewählt wurden. Bis eine Kollegin von mir als Kandidatin zu einem Auswahlverfahren für eine Jury in einem Strafverfahren musste und danach berichtet hat. Sie wusste am Ende des Tages nicht, um welchen Fall es genau geht, nur, was dem Angeklagten vorgeworfen wird.

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5. If you can make it there, you can make it everywhere. Stimmt – zumindest zum Teil. Aber wenn man sich auf dem New Yorker Arbeitsmarkt durchsetzen kann, dann sollte das in den meisten anderen Städten auch klappen. Denn nirgendwo habe ich so einen großen Konkurrenzdruck erlebt. Das liegt natürlich auch daran, dass man als Arbeitnehmer in den USA deutlich weniger geschützt ist als hier und im Zweifelsfall innerhalb eines Tages ohne Job dastehen könnte.

6. Mich wieder mehr über kleine Dinge zu freuen. In New York ist mir immer wieder bewusst geworden, wie dankbar ich eigentlich für das sein muss, was ich erreicht habe. Immer wieder gab es diese kleinen Momente, in denen ich auf einmal hoch geschaut habe, mitten in der Stadt, und automatisch lächeln musste. Einfach, weil mir wieder bewusst geworden ist, dass ich gerade wirklich in New York lebe!

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7. Niemand kommt wirklich mit Highheels ins Büro. Nicht mal in einem Büro auf der Park Avenue. Fast jeder bei uns kam in Sneakers oder im Sommer in FlipFlops ins Büro und hat unterm Schreibtisch dann eine Auswahl an anderen Schuhen stehen.

8. Manche Sachen sind genau so, wie man sie aus dem Fernsehen kennt – aber auch ganz anders. Ja, auch ich wurde von meinem Chef losgeschickt, um Donuts zu kaufen oder beim Starbucks Kaffee für alle zu holen. Ja, auch meine Kollegen und ich mussten teilweise unglaublich lange im Büro sitzen, um noch etwas fertig zu machen (Stichwort: Konkurrenzdruck auf dem Arbeitsmarkt!). Aber: nachdem ich gezeigt habe, dass ich motiviert bin und mehr kann, als nur Assistenztätigkeiten, habe ich von meinem Chef auch die Chance bekommen, mehr Verantwortung zu bekommen.

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9. Home is where the heart is! Ich kannte niemanden, als wir nach New York gezogen sind. Ich hatte keine Ahnung, wie wir wohnen würden, oder wann ich meine Freunde und Familie das nächste Mal sehen würde. Ich wusste in den ersten Monaten auch nicht, wann ich überhaupt wieder nach Europa zurückkehren würde. Und trotzdem habe ich es geliebt. Ich habe mich voll und ganz auf New York als Stadt eingelassen und mich dort schnell so wohl gefühlt, dass ich gar nicht mehr weg wollte.

10. Manchmal fühlt sich der richtige Weg im ersten Moment nicht richtig an. Irgendwann hieß es, eine Entscheidung treffen – wollen wir vorläufig in New York bleiben oder doch wieder nach Europa kommen? Es war definitiv keine leichte Entscheidung, letztendlich haben wir sie aber ganz logisch getroffen. So wohl ich mich in New York auch gefühlt habe, ich will weiterhin reisen können und mich dabei nicht auf 10 Urlaubstage im Jahr beschränken müssen. Ich will nicht bei jedem Krankheitstag ein schlechtes Gefühl haben, weil ich insgesamt nur drei Tage im Jahr krank sein ‚darf‘. Ich will mich nicht täglich fragen müssen, ob meine Leistungen gut genug sind, um nicht plötzlich ersetzt zu werden. So sehr ich New York auch liebe, die Kompromisse, die ich dafür eingehen muss, sind nicht mit dem kompatibel, was ich mir in den nächsten Jahren wünsche. Und auch, wenn mir der Abschied von einem Wohnort noch nie so schwer gefallen ist, wusste ich, dass es die richtige Entscheidung war.

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Wart ihr schon einmal in New York? Hier findet ihr alle Beiträge zu dieser wundervollen Stadt!

Alex

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