5 Dinge, die ich in München gelernt habe

Lange ist es her, dass ich das letzte Mal einen Post in diese Richtung geschrieben habe – normalerweise nach jedem Auslandssemester, nach jedem Umzug in ein neues Land. Nach New York war mir einfach nicht danach, vielleicht hole ich das demnächst noch nach. Aber in den letzten drei Jahren in München habe ich auf jeden Fall einiges gelernt – here we go:

1. Bayrisch. Zumindest ein bisschen. Nachdem ich in den ersten Wochen wirklich keine Ahnung hatte, was meine Kollegen denn wohl von mir wollen könnten, habe ich es im Laufe der Zeit irgendwann geschafft, zumindest das grobe Thema der Unterhaltung zu verstehen. Yay! Und vor allem habe ich gelernt, dass man als „Zuagreister“ außer dem obligatorischen Servus bloß nicht versuchen sollte, bayrisch zu sprechen.

2. Ein Dirndl ist nicht gleich ein Dirndl – und man kann einiges falsch machen. Und das. nehmen einige Leute sehr persönlich! Mein erstes Dirndl musste ich zum Glück nicht alleine kaufen, die riesige Auswahl hat mich nämlich ziemlich überfordert.

3. Ehrlich zu mir selbst sein – auch, wenn das heißt, frühere Entscheidungen in Frage zu stellen. Mein erster richtiger Job in München war einfach eine falsche Entscheidung, auch, wenn ich anfangs dachte, es wäre genau richtig. Es war einfach nichts für mich! Es hat mich einiges an Überwindung gekostet, mir das einzugestehen und nach wenigen Monaten zu kündigen, weil ich eigentlich davon überzeugt bin, dass man manchmal einfach durchhalten muss. Und auch, wenn der zweite Job deutlich mehr Spaß gemacht hat, habe ich irgendwann einfach gemerkt, dass es einfach nichts für mich ist und mich langfristig nicht glücklich macht. Das Gefühl, sich das endlich einzugestehen und auf den nächsten Schritt hinzuarbeiten ist unbeschreiblich gut!

4. It’s not about the destination, it’s about the journey. Das gilt nicht nur bei den großen und kleinen Abenteuern beim Reisen, sondern auch oder sogar vor allem dann, wenn man in eine neue Stadt zieht. Denn am Anfang habe ich die Zeit in München einfach nicht genossen – ich war viel zu sehr damit beschäftigt, „anzukommen“, die Wohnung fertig zu bekommen und so weiter. Aber immer, wenn ich dachte, ich wäre fast fertig, kam etwas Neues dazu. Manchmal muss einem einfach egal sein, was noch alles nicht fertig ist und das Hier und Jetzt viel mehr genießen. Denn das ist genau das, was den Umzug in eine neue Stadt so spannend und schön macht!

5. Man kann sich nicht zwingen, sich in einer Stadt heimisch zu fühlen. Wenn man sich einfach nicht komplett wohl fühlt, wenn man nicht das Gefühl hat, irgendwo zuhause zu sein, dann ist das vollkommen in Ordnung. Ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass man offen sein muss, um jeder Stadt eine faire Chance zu geben – egal, was man eventuell für Vorurteile hat. Aber wenn es sich nach über zwei Jahren nicht ändert und man nur noch darüber nachdenkt, wo man als nächstes leben möchte, ist es vielleicht einfach an der Zeit, Nägel mit Köpfen zu machen.

Alex

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