Zwei Tage in Hobart und eine Busfahrt nach Strahan – nach drei tollen und abwechslungsreichen Tagen in Tasmanien waren die Erwartungen für den zweiten Teil der Reise bei allen hoch. Immerhin erwartete uns noch eine Tour zum Radle Mountain, der vielleicht das Wahrzeichen der Insel ist. Hier kommt der zweite Teil meines Travel Diaries (und hier kommt ihr zum ersten Teil!).
Tag 4 – Gordon River Cruise & Tasmanische Teufel
Der nächste Tag beginnt wieder einmal relativ früh: Schon um 9:00 Uhr müssen wir auf dem Boot sein, das uns nicht nur bis zum Hells Gates, einer Meerenge bringt, sondern auch in den Franklin-Gordon National Park. Ich weiß nicht so genau, was ich mir unter der „Flusskreuzfahrt“ wirklich vorstellen soll, obwohl die Bilder, die ich vorher gesehen habe, wirklich gut aussehen. Als wir auf das Boot kommen, dürfen wir direkt auf das obere Deck – jeder bekommt hier einen bequemen Sessel zugeteilt, Frühstück und Getränke warten auch schon auf uns. Das geht schon einmal gut los! Da es den Rahmen hier ein wenig sprengen würde, kommt dazu auf jeden Fall noch ein separater Blogpost online – aber es gefällt uns allen wirklich richtig gut! Von unseren Plätzen aus haben wir eine gute Sicht durch die Panorama-Fenster und können zusätzlich auf mehrere Außendecks gehen, um von dort aus Fotos zu machen. Nach einem kurzen Stop an den Hells Gates geht es weiter auf den Gordon River, auf dem das Boot nur noch mit Elektromotor weiterfährt. Da wir die einzigen sind, können wir dort die unglaublichen Reflektionen des Regenwalds am Flussufer im Wasser sehen – wenn man zu lange hinschaut, hat man das Gefühl, der Regenwald würde unter Wasser einfach weitergehen.
Insgesamt sechs Stunden dauert die Flusskreuzfahrt – eine Zeit, die sehr schnell vorbei geht. Dazu gehören auch zwei Zwischenstopps mitten im Regenwald und auf der ehemaligen Gefangeneninsel Sarah Island, wo wir eine Führung bekommen. Als wir wieder am Hafen ankommen, wartet unser Busfahrer schon auf uns – wir haben heute noch die Fahrt zum Cradle Mountain vor uns. Und dort werden wir am Abend auch ein Tier sehen, das es nur auf Tasmanien gibt: den Tasmanischen Teufel.
Nach dem wir in der Cradle Mountain Lodge eingecheckt haben, haben wir kurz Zeit, uns umzuziehen. Die Temperaturen sind hier deutlich kühler als tagsüber in Strahan. Und dann geht es mit dem Bus zum Devils@Cradle, einer Auffangstation für Tasmanische Teufel. Eine ansteckende Krebsform hat die Population der wilden Tasmanischen Teufel in den letzten Jahren stark reduziert, weswegen man die vom Aussterben bedrohten Tiere hier in ihrer natürlichen Umgebung großzieht. Schon nach wenigen Minuten wird uns klar, woher der Teufel seinen Namen hat – die Geräusche, die sie von sich geben sind wirklich fürchterlich. Zwei Pflegerinnen führen uns durch die Anlage und erklären uns dabei, wieso ihre Arbeit mit den Teufeln so wichtig ist, um die Art vorm Aussterben zu bewahren. Wirklich interessant und beeindruckend! Außerdem haben wir so die Möglichkeit, die sonst sehr scheuen Tiere einmal aus der Nähe zu sehen.
Tag 5 – Cradle Mountain & Launceston
Nachdem wir am Vortag ziemlich viel gesessen haben, wird das Programm heute ein wenig aktiver. Wir brechen schon vor 9 Uhr auf, um eine Runde um den Dove Lake direkt am Cradle Mountain zu wandern. Obwohl es morgens noch recht nebelig ist und der Wetterbericht Regen vorhersagt, haben wir Glück – es bleibt trocken und zwischendurch kommt sogar die Sonne raus. Da wir nicht mit dem Shuttlebus, sondern mit dem eigenen Bus in den Nationalpark fahren dürfen, starten wir relativ früh und sind um diese Uhrzeit so gut wie alleine auf dem Rundweg. Schnell zieht sich die Gruppe auseinander und jeder genießt das Panorama und die Natur ganz für sich. Nachdem ich den markanten Berg schon so oft auf Bildern gesehen habe, fühlt es sich ein bisschen unwirklich an, jetzt wirklich hier zu stehen. Insgesamt sechs Kilometer sind es einmal um den Dove Lake, zwischendurch gibt es immer wieder Aussichtspunkte. Erst auf der zweiten Hälfte kommen uns ab und zu andere Wanderer entgegen, ansonsten haben wir unsere Ruhe und lassen uns viel Zeit.
Danach geht es nach Launceston, der zweitgrößten Stadt Tasmaniens. Hier verbringen wir noch eine Nacht im Silo-Hotel, bevor es für uns morgen schon wieder zum Flughafen und damit zurück nach Melbourne geht. Bevor wir zum Hotel fahren, legen wir noch einen Zwischenstopp beim Cataract Gorge Reserve. Hier fahren wir mit dem Sessellift, bevor wir durch den Park und über eine Hängebrücke wieder zurück zum Bus laufen. Wir sehen noch ein paar Wallabies und relativ viele Pfaue, außerdem ist es in der Sonne angenehm warm nach den kühlen 8 Grad am Cradle Mountain. Genau darum beschließe ich nach unserer Ankunft am Hotel auch, dass ich noch eine Runde durch Launceston laufen möchte – obwohl leider bereits alles geschlossen hat. Entsprechend dauert der Spaziergang auch nicht besonders lange, und ich kehre nach einiger Zeit ins Hotel zurück, um mich noch einmal umzuziehen, bevor wir den letzten Abend in Tasmanien gemütlich ausklingen lassen.
Wart ihr schon einmal in Tasmanien?