Travel Diary: Kandy | Sri Lanka

Nach ein paar Tagen, die mit Kultur vollgepackt waren, geht es heute weiter nach Kandy. Da wir Colombo nur ganz kurz aus dem Auto gesehen haben, ist dies im Prinzip die erste Stadt, die wir uns hier in Sri Lanka anschauen. Ich bin so gespannt! Vorher legen wir aber noch zwei Zwischenstops ein, die unser Fahrer sich nicht ausreden lassen möchte.

Herbal Garden & Wood Carving

Der erste Zwischenstop ist ein Herbal Garden. Entlang der Straße habe ich schon mehrere gesehen, immer wieder mit Autos, aus denen Touristen aussteigen. Schon vorher habe ich viel darüber gehört: hier wird gezeigt, wie die Pflanzen wachsen, aus denen alle möglichen Cremes, Salben und Öle gewonnen werden. Zunächst kostenlos, aber am Ende wird man in einen kleinen Laden geführt, in dem man genau diese Produkte (die offensichtlich schon lange nicht mehr in den Herbal Gardens hergestellt werden, sondern aus der Fabrik kommen) zu völlig überhöhten Preisen kaufen kann. Trotzdem bin ich neugierig – denn so bekannt diese Touristen-Fallen mittlerweile sind, ist es an sich schon wieder sehenswert geworden. Trotzdem habe ich auch Bekannte, die ziemlich unfreundlich behandelt wurden, als sie dann nichts kaufen wollten. Wir sind also zunächst zurückhaltent, hören zu, was er uns alles erzählt, bekommen sogar eine kurze Nackenmassage. Der Typ, der uns rumführt, betont immer wieder, dass wir nichts kaufen müssen, trotzdem wird er plötzlich sehr wortkarg, als wir nach einer Runde durch den Shop Richtung Ausgang laufen, ohne etwas zu kaufen.

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Ähnlich ist es beim Wood Carving. In den kleinen Holzwerkstätten wurde vielleicht früher einmal alles von Hand gefertigt und von dort aus in die Welt verkauft. Doch die Kapazitäten der kleinen Werkstätten reichen schon lange nicht mehr aus und nach einer kurzen Demonstration werden wir wieder in einen Shop gebracht. Hier stehen genau die gleichen Holzelefanten wie in jedem anderen Souvenirshop auch. Auf die Frage, ob die vielen Figuren alle hier von Hand gefertigt wurden, bekommen wir eine ziemlich beleidigte Antwort, dass das natürlich so wäre. Auch hier gehen wir wieder, ohne etwas zu kaufen – mittlerweile habe ich leichtes Mitleid mit unserem Fahrer, der natürlich bei jedem Shop, den er ansteuert, auf eine kleine Provision hofft.

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Zwei Tage in Kandy

Nach dem kleinen Ausflug fährt unser Driver uns ans andere Ende von Kandy in unser Hotel. Wir wollen uns kurz umziehen, etwas trinken und dann soll es auch schon weiter gehen: wir schauen uns eine traditionelle Tanzshow an. Auch das ist natürlich super touristisch und für srilankanische Verhältnisse relativ teuer – aber es wird trotzdem auch in Reiseführern empfohlen. Es ist auch eine tolle Show, die hier jeden Abend stattfindet, und zur Abwechslung auch mal ganz cool. Danach wollen wir noch zum Zahntempel, allerdings entscheiden wir uns hier dazu, nicht hineinzugehen. Wir haben mehrere Tempel gesehen in den letzten Tagen und sind mit dem Anblick von außen schon ganz zufrieden – und langsam bin ich auch genervt davon, dass die Eintrittspreise der Dinge, die Touristen sich anschauen, so hoch sind. Natürlich ist das in jedem Land gleich, trotzdem kommt es mir hier so unverhältnismäßig vor. Genau wie die Tatsache, dass es immer zwei Preise gibt: einen für Einheimische und einen für Locals. Dafür gibt es auch zwei Toiletten.

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Wir laufen noch ein wenig durch die Stadt, essen etwas und machen uns dann auf den Weg zurück ins Hotel. Den nächsten Tag wollen wir ohne unseren Fahrer in der Stadt verbringen.

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Basar in Kandy

Anscheinend ist der Basar in Kandy ein absolutes Muss – und schon nach einem kurzen Spaziergang am Ufer des Sees sind wir auch schon da. Schnell stellen wir fest: alle, die hier einkaufen, sind Touristen. In den Straßen reihen sich die kleinen Lädchen aneinander, man bekommt hier alles, von bunten Saris bis zu „echten Saphiren“. Wir laufen auf und ab, schauen uns einen Hindu Tempel an und stellen schnell fest: diese Stadt macht müde. Ständig werden wir von der Seite angequatscht wo wir herkommen („Ooooh, the Netherlands. I know the Netherlands. Amsterdam!“) und was wir denn suchen. Teilweise ist es schwierig, den Verkäufern wieder zu entkommen und sie folgen einem, sogar bis in den nächsten Laden, in den man fliehen möchte. Wir sind relativ schnell fertig damit und beschließen, noch in einen Supermarkt zu gehen und uns doch noch einmal von unserem Driver fahren zu lassen – vielleicht hat er noch bessere Tipps. Und natürlich hat er die: er bringt uns zu einem Juwelier, der anscheinend von der Regierung geprüft ist. Gut, dass ich von Natur aus misstrauisch bin, trotzdem gehen wir mit, weil wir uns das Ganze einmal anschauen wollen. Schnell wird klar, dass wir recht haben. Die Stücke sind wirklich schön, und angeblich sind alles echte Diamanten, Saphire und Co, entsprechend hoch sind auch die Preise. Sobald wir zögern, möchte man uns direkt bis zu 60% Rabatt geben – am Ende wimmeln wir den Verkäufer ab, in dem ich sage, ich würde eine Nacht darüber schlafen. Natürlich kommen wir am nächsten Tag nicht wieder.

Der lokale Basar in Kandy

Auf dem Rückweg setzt unser Driver uns an einem Shopping Center ab. Wir haben nach Plätzen gefragt, wo die Locals unterwegs sind, aber er hält das für keine gute Idee und bringt uns zu dem Shopping Center. Schnell finden wir heraus, dass wir nur ins unterste Stockwerk gehen müssen, um über den Eingang auf der anderen Seite direkt zum lokalen Basar zu kommen. Und endlich finden wir das, was wir gesucht haben! Ein Stand reiht sich an den nächsten, es gibt Stoffe, Spielzeug, und wir wissen gar nicht, wo wir zuerst hinschauen sollen. Eine Straße weiter eröffnet sich dann der Markt, mit Fleisch, Fisch, Gemüse, Gewürze…wir drehen eine Runde, und dann noch eine. Während der ganzen Zeit sehen wir kaum anderen Touristen, und werden interessanterweise trotzdem größtenteils in Ruhe gelassen und nicht von der Seite angequatscht. Hier kaufen wir auch ein paar Souvenirs und vor allem Mitbringsel.

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Abreise aus Kandy

Nach zwei Tagen in Kandy fahren wir am nächsten Tag wieder relativ früh weiter. Von hier aus machen wir uns auf den Weg zu einem kleinen Bahnhof in der Nähe – wieso genau haben wir auch nicht verstanden, denn der Zug hält danach auch noch am Bahnhof von Kandy. Wie viele andere Touristen nehmen werden wir durch die Teeplantagen bis Nuwara Eliya fahren – und ich freue mich richtig darauf. Unser Gepäck nimmt der Fahrer mit, den wir in Nuwara Eliya dann wiedertreffen werden.

Und da der Post wieder einmal länger geworden ist, als ich es geplant hatte, geht es demnächst weiter mit Teil drei: die Zugfahrt von Kandy nach Nuwara Eliya durch die Teeplantagen.

 

 

Alex

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