Museumstipp: Depot Boijmans van Beuningen | Rotterdam

In 2021 hat ein Museum in Rotterdam eröffnet, das mich direkt angesprochen hat – nämlich das Boijmans van Beuningen Depot. Eigentlich ist das Boijmans van Beuningen ein ganz normales Museum, das aber momentan wegen Renovierungsarbeiten geschlossen ist, um die Sicherheit der dort ausgestellten Kunstwerke und die der Besucher zu garantieren. Damit man sich die Kunst trotzdem anschauen kann, hat das Museum kurzerhand das danebengelegene Depot zugänglich gemacht. Und das kann sich wirklich sehen lassen!

Das Kunstdepot Boijmans van Beuningen

Von Weitem sieht das Boijmans van Beuningen Depot aus wie eine dieser silber-glänzenden Salatschüsseln eines namenhaften schwedischen Möbelhauses. Es hat nämlich nicht nur die Form einer Schüssel, sondern ist auch rundum verspiegelt. Ziemlich futuristisch! In der Fassade spiegelt sich die Skyline der Stadt, und da Rotterdam eine der wenigen niederländischen Städte mit viel Hochbau ist, sieht das schon ziemlich cool aus.

Im Museum sieht man dann genau das, was man dem Namen nach erwarten kann: ein Kunstdepot, in dem nicht nur Kunst verwahrt, sondern auch restauriert und wiederhergestellt wird. Das Innere ist wie ein Labyrinth aufgebaut, und man arbeitet sich langsam vom Erdgeschoss vor bis zur Dachterrasse. Auf jeder Etage gibt es verschiedene Räume, teilweise mit Kunstinstallationen, teilweise kann man durch eine Glasscheibe einen Blick ins Lager werfen. Und im Treppenhaus sind überall verschiedene Kunststücke, von Kleidung bis zu Möbeln und Gemälden oder Vasen ausgestellt. Alles ist sehr modern und es gibt ein paar Stellen, an denen man seine Wünsche für die Wiedereröffnung des eigentlichen Museums auf einen Zettel schreiben und aufhängen kann.

Wer erwartet, im Boijmans van Beuningen Depot viel ausgestellte Kunst zu sehen, wird aber trotzdem irgendwie enttäuscht. Obwohl überall verschiedene Kunstwerke ausgestellt sind, ist die Idee hinter dem Museum vor allem, den Besuchern zu zeigen, wie Kunst gelagert und erhalten wird. In vielen der Räume hinter den Scheiben erkennt man vielleicht einzelne Werke, die stehen aber tatsächlich in Regalen und sind oft komplett oder teilweise eingepackt. Das Licht geht auch automatisch aus, wenn man durch die Scheibe hineinschauen möchte, muss man erst den Lichtschalter betätigen.

Am Ende steht man dann auf der Dachterrasse des Museums, quasi am Rand der ‚Schüssel‘. Von hier aus kann man nicht nur die 360 Grad Aussicht über Rotterdam bewundern (inklusive Erasmusbrücke und der bekannten Skyline), sondern sieht auch direkt gegenüber das eigentliche Museum, das gerade renoviert wird. Außerdem gibt es ganz oben ein Café und Restaurant, in dem man den Besuch ausklingen lassen kann, bevor es über die Treppe oder mit dem Lift wieder zurück nach unten geht.

Boijmans van Beuningen Depot – lohnt sich ein Besuch?

Ich würde definitiv sagen: ja! Ich war vor meinem Besuch noch nie in einem Kunstlager und fand es super interessant. Und bei diesem Depot wurde sich wirklich richtig viel Mühe gegeben! Obwohl man auf jeder Etage relativ schnell fertig ist, gibt es einiges zu sehen und es ist sehr informativ. Und gleichzeitig einfach richtig cool aufgemacht! Höhenangst ist bei einem Besuch übrigens nicht ideal, da man sich von Etage zu Etage nach oben vorarbeitet durch eine riesige, offene Galerie, die teilweise mit Glasbrücken ausgestattet ist. Die man aber natürlich umgehen kann! Wenn ihr also einen Tag in Rotterdam unterwegs seid und noch einen Museumsbesuch planen möchtet, kann ich euch das Depot Boijnmans van Beuningen nur empfehlen!

Kosten & Ticketreservierung

Vor allem mit Museumkaart lohnt sich ein Besuch übrigens auf jeden Fall, dann ist der Eintritt nämlich gratis. Für alle anderen kostet er 20,00 Euro pro Person. Reserviert euer Ticket auf jeden Fall vorab online, da das Museum sehr beliebt ist und man vor Ort nicht spontan hineinkommt!

Das Museum Boijmans van Beuningen wird übrigens noch einige Jahre geschlossen bleiben. Bevor die Gemeinde sich dazu entschloss, das Museum nicht nur von Asbest zu befreien, sondern auch komplett zu modernisieren und umzubauen, wurde von einer Bauzeit von insgesamt 7 Jahren ab 2019 ausgegangen.

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