Die 5 schönsten Wanderungen auf Madeira

Im September war ich eine Woche auf Madeira – viel zu kurz, um die vielen Wanderungen der Insel wirklich vergleichen zu können. Immerhin musste ich mich entscheiden, für welche Touren ich mir die Zeit nehmen wollte, und welche ich auf einen eventuellen zweiten Besuch auf der Insel verschieben wollte. Insgesamt habe ich in sieben Tagen fünf Wanderungen gemacht, die vielleicht nicht objektiv die schönsten sind, bei denen man aber die vielseitige Natur von Madeira entdecken kann und die auf jeden Fall Lust auf mehr machen!

Die schönsten Wanderungen auf Madeira

Die Natur auf Madeira ist sehr vielseitig – und mittlerweile dank der sozialen Medien auch kein Geheimtipp mehr. Einige Wanderungen sieht man mittlerweile quasi täglich in Reels, wenn man entsprechenden Content konsumiert. Das hat vor allem damit zu tun, dass die Berge, die uralten Bäume und der Morgennebel viele Orte unglaublich fotogen machen. Einige der Wanderungen haben es auch nur auf Grund dieser Bilder in meine Liste geschafft – es lohnt sich aber trotzdem!

Gerade wegen der Fotografen und Influencer lohnt es sich, morgens so früh wie möglich am Startpunkt der Wanderung zu sein – und sich trotzdem darauf einzustellen, dass es voll werden könnte. Auch gibt es an einigen Wanderungen nur begrenzt Parkmöglichkeiten, und wenn ihr zu spät kommt, müsst ihr euer Auto entweder neben der Straße parken (was nicht immer möglich ist), oder warten, bis die ersten von ihrer Wanderung zurück kommen. Außerdem kann ich euch die lokalen Wetter-Apps empfehlen (für Android gratis, für iOS leider nicht), um euch am Abend vor der geplanten Wanderung noch einmal über die Wetterverhältnisse zu informieren. Das Wetter kann ziemlich unterschiedlich und wechselhaft sein, und die schönste Wanderung lohnt sich kaum noch, wenn man die Aussicht nicht genießen kann!

Levada oder Vereda?

Die meisten Wanderwege auf Madeira sind entweder ein Levada oder ein Vereda. Levadas führen an den schmalen Kanälen entlang, die es überall auf Madeira gibt, um das Wasser von einem Teil der Insel zu einem anderen zu befördern. Die Kanäle haben meist auf mindestens einer Seite eine kleine Mauer, auf der man laufen kann – und das ist dann auch manchmal der einzige Platz, den man zum Wandern hat. Wenn einem Menschen entgegen kommen, muss dann schon einmal einer einen Ausfallschritt über den Kanal machen und sich gegen den Berg lehnen, damit man aneinander vorbeigehen kann. Und das passiert hier regelmäßig, denn die meisten Wanderungen auf Madeira sind keine Rundwege, sondern Wanderungen die man hin und zurück laufen muss. Veredas sind die Wanderwege ohne Wasserkanal daneben, aber auch hier kann es ab und zu schmal und vor allem steil werden. Generell ist die Insel nichts für Menschen mit Höhenangst!

Meine Top 5 Wanderungen auf Madeira

1. PR1 – Vereda do Areeiro

Fangen wir direkt mit der bekanntesten Wanderung auf Madeira an: Der PR 1 führt vom Pico do Areeiro zum Pico Ruivo und zurück. Bekannt ist die Wanderung vor allem wegen der schmalen Wege über den Grad, bei denen der Berg links und rechts steil abfällt, und die sich entsprechend gut auf den Instagrambildern machen. Vor allem, weil man hier oft über den Wolken unterwegs ist. Dafür hat man bei gutem Wetter eine grandiose Aussicht über die Insel und die verschiedenen Täler. Ein Teil des Wanderwegs ist mittlerweile geschlossen, da es zu gefährlich wurde – stattdessen kann man hier durch Tunnel laufen. Man sollte entsprechend eine Taschenlampe dabei haben, denn in den Tunneln ist es wirklich stockdunkel!

Der PR1 ist nicht nur eine der schönsten, sondern auch eine der anstrengendsten und längsten Wanderungen der Insel. Wem die  insgesamt 14 Kilometer (für die man etwa sieben Stunden einplanen sollte) zu lang sind, kann auch am Pico Ruivo anfangen. Von hier aus muss man allerdings erst ca. 2,8 Kilometer zum Ausgangspunkt laufen – die komplette Wanderung zum Pico Areeiro ist damit eigentlich nicht mehr zu schaffen. Allerdings kann man auch einfach einen Teil wandern und irgendwann einfach umkehren, wenn man sich das Abenteuer nicht komplett entgehen lassen will. Das haben  wir auch gemacht, da ich mit jemandem unterwegs war, der Höhenangst hat, und wir wussten, dass gerade das erste Stück beim Pico Areeiro sehr extrem sein kann. Gelohnt hat es sich trotzdem! Vor allem für den Kuchen, den man am Ende beim Café am Parkplatz vom Pico Ruivo essen kann…

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2. PR6 – Levada das 25 Fontes

Der PR6 ist mit seinen gerade einmal 4,3 Kilometern pro Weg und insgesamt etwa drei Stunden Wanderzeit deutlich entspannter als der PR1. Dieses Mal geht es auch deutlich weniger hoch und runter, und da man sich meist mitten im Urwald von Madeira befindet, sind die Steilhänge die direkt neben den Wanderwegen abfallen deutlich weniger krass. An einer Stelle wird der Wanderweg zur Einbahnstraße, und ihr könnt auf dem Hinweg am Wasserkanal entlang und auf dem Rückweg über die Treppe laufen. Bitte haltet euch daran, denn uns kamen einige Leute entgegen, die es nicht gesehen haben, und dann hat es sich ziemlich gestaut.

Obwohl es am PR1 schon voll war, war hier noch einmal deutlich mehr los – was auch am Wasserfall liegen kann, der am Ende der Wanderung auf einen wartet. Die 25 Fontes sind nämlich eigentlich keine 25 verschiedenen Wasserfälle, sondern ein sehr breiter, der sich an 15 verschiedenen Stellen den Weg nach unten bahnt. Auf dem Rückweg könnt ihr noch einen kleinen Abstecher zum Levada do Risco machen, den ich persönlich deutlich schöner fand.


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3. PR8 – Vereda da Ponta de São Lourenço

Der PR8 ist landschaftlich komplett anders als die anderen Veredas und Levadas die ich auf Madeira gemacht habe. Die Wanderung führt nämlich zum östlichsten Punkt der Insel, wo es im Gegensatz zum Rest keine hohen Berge oder dichte Wälder gibt, sondern einfach nur Steine. Klinkt langweilig, ist aber trotzdem total schön! Gerade, weil es hier sehr warm werden kann und es keine Bäume gibt, die Schatten spenden, lohnt es sich hier besonders, früh da zu sein und vor allem ausreichend Wasser mitzunehmen. Insgesamt sind es zwar nur 6 Kilometer, vor allem die letzten Meter hoch zum Aussichtspunkt haben es aber in sich. Wem der Rückweg zu anstrengend ist, kann mit einem Boot zurückfahren – Tickets gibt es an dem kleinen Café, das allerdings erst gegen 11 Uhr geöffnet hat, als ich dort war.

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4. PR9 – Levada do Caldeirão Verde

Der PR9 hat mir richtig gut gefallen – es ist einer der Levadas, bei denen man sowohl Tunnel und breit ausgebaute Wege als auch schmale Stücke hat, bei denen man auf der kleinen Mauer neben dem Wasserkanal geht. Wenn andere Wanderer vorbei möchten oder einem auf dem Rückweg entgegen kommen, bleibt einem nichts anderes übrig, als sich entweder mittels eines Ausfallschritts über den Kanal aus dem Weg zu begeben, oder an der Kante entlangzulaufen – wo es teilweise sehr steil und sehr weit nach unten geht. Am Ende des knapp 9 Kilometer langen Weges wartet ein wunderschöner Wasserfall auf euch – man kann sich hier gut ausruhen und bei einem Picknick stärken, bevor man sich auf den Rückweg macht. Genau wie bei den anderen Wanderungen heißt dass, dass man genau den Weg zurück läuft, den man auch gekommen ist. Aber da man jetzt alles aus der anderen Richtung sieht und die Aussicht wunderschön ist, wird das nicht langweilig. Beim PR9 ist es besonders wichtig, rechtzeitig vor Ort zu sein, denn es gibt hier nur begrenzte Parkplätze. Wenn der Parkplatz voll ist, bleibt einem nichts anderes übrig, als umzudrehen und die lange, schmale und teilweise steile Zufahrtsstraße zurück zu fahren. Eine Alternative zum Parken gibt es hier nämlich leider nicht.

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5. PR13 – Verada do Fanal

Auch der PR13 ist ziemlich bekannt, vor allem wegen der vielen Bilder, die es davon auf Instagram gibt. Der Weg startet nämlich in einem Park mit alten Bäumen, die gerade im Morgennebel sehr mystisch aussehen und dem Wald den Namen Feenwald eingebracht haben. Auch hier lohnt es sich also mal wieder, um früh vor Ort zu sein und so die besondere Stimmung einzufangen! Vom Startpunkt aus gibt es diverse Wanderrouten, der PR13 ist mit etwa 11 Kilometern einer davon. Ihr solltet insgesamt etwa vier Stunden dafür einplanen. Wir haben uns anfangs an die Route gehalten, sind dann aber irgendwann abgebogen um eine kleinere Runde zu laufen, da es gegen Mittag recht warm wurde und wir noch einen anderen Ausflug geplant hatten.

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Wart ihr schon einmal auf Madeira unterwegs? Und wenn ja, welche Wanderungen habt ihr gemacht und welche könnt ihr empfehlen? (:

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