Schokokamel

Lesson Learned: The Business Look

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Es wird mal wieder Zeit für eine neue Reihe an Posts auf meinem Blog. Die Idee zu Lesson Learned habe ich aus dem Buch Love x Style x Life von der Bloggerin Garance Doré – übrigens eine echte Leseempfehlung! Auch in dem Buch gibt es diese Kapitel, in denen sie über Lektionen schreibt, die sie in Sachen Mode gelernt hat – immer an bestimmte Situationen gekoppelt. Die Idee gefällt mir, und deswegen möchte ich ab und zu jetzt auch über eine „Modelektion“ schreiben, die ich gelernt habe. Heute gibt es die erste zum Thema Business Look!

Lesson Learned: The Business Look

Nach Jahren in Firmen, in denen sich kein Mensch dafür interessiert hat, wie ich rumlaufe, so lange man sich an allgemein bekannte Standards hält, ging es im Februar 2016 nach New York. In der Mail mit den letzten Infos, die ich von meiner neuen Vorgesetzten bekam, stand, dass der Dresscode im Office Business Professional ist. Ich bin ehrlich, das musste ich erst einmal googeln – und habe so schnell herausgefunden, dass ich dafür zwar eigentlich schon ganz gut gerüstet bin, aber vielleicht doch noch ein oder zwei klassische Blusen kaufen sollte.

Doch schon am ersten Tag wurde mir klar: Business Professional ist zwar eigentlich ziemlich klar definiert, letztendlich aber immer Interpretationssache. Es lief zwar niemand mit Sneakern im Office herum, an anderen Stellen durfte der Dresscode dann aber glücklicherweise ein bisschen lockerer gesehen werden. Nach ein paar Tagen fing ich selbst an, mit meinem Look zu experimentieren, und fand schnell Gefallen daran, mir immer neue stylische aber trotzdem passende Styles auszudenken.

Ein paar Monate später fing eine neue Praktikantin bei uns an. Im Gegensatz zu mir erschien sie von Anfang an nicht im Kostüm oder überhaupt mit Blazer – und ihre Interpretationen des Dresscodes wurden immer lässiger. Während ich auch nach Monaten und bei brüllender Hitze im Sommer noch mit Blazer ins Büro kam, waren schulterfreie Blusen bei ihr keine Ausnahme. Ich fühlte mich oft overdressed und irgendwie weniger stylisch. Bis sie es eines Tages auf die Spitze trieb: in ripped Jeans, einem Levi’s T-Shirt und einer nietenbesetzten Lederjacke tauchte sie morgens auf – nur um kurze Zeit später wieder nach hause geschickt zu werden, um sich umzuziehen. Nach ihrer Rückkehr versuchte sie, sich gemeinsam mit einer Kollegin darüber lustig zu machen, dass sie als Erwachsene von ihrem Chef nach hause geschickt wurde – das Outfit hätte sie vor allem getragen, weil sie abends noch ein Fotoshooting hatte.

Danach war es im Büro ein bisschen schwierig – viele Mitarbeiter nahmen sie danach nicht mehr ernst, weil sie den Job nicht ernstzunehmen schien. Natürlich hat hier nicht nur ihr Outfit, sondern auch ihr restliches Verhalten eine Rolle gespielt, aber das war einfach der Tag, an dem sich da wirklich etwas geändert hat.

Die Lektion, die ich daraus gelernt habe? Lieber overdressed als underdressed – und egal, wie locker der Dresscode ist, man sollte nie vergessen, wo man sich gerade befindet. Denn auch, wenn man vielleicht nur die Praktikantin ist, die Art und Weise, wie man sich anzieht, vermittelt anderen einen gewissen Eindruck. Auch, wenn einem der eigene Style wichtig ist, sollte man den Job und den dazugehörigen Dresscode entsprechend ernst nehmen – sonst läuft man Gefahr, selbst nicht mehr ernst genommen zu werden.

Was sind eure Erfahrungen mit dem Business Dresscode?

Die Bilder kommen übrigens aus diesem Outfit-Post – immer noch eines meiner Lieblingsoutfits aus New York!

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