Travel Tip: Museum of Old and New Art | Tasmanien

Eigentlich sind Museen ja nicht unbedingt mein Ding. Aber im Museum of Old and New Art in Hobart, Tasmanien hätte ich tatsächlich Stunden verbringen können – langweilig geworden wäre mir dabei mit Sicherheit nicht. Die private Kunstsammlung von David Walsh ist außergewöhnlich und teilweise auf jeden Fall auch gewöhnungsbedürftig, aber auf jeden Fall einen Besuch wert. Solltet ihr also in der nächsten Zeit eine Reise nach Tasmanien planen, nehmt euch auf jeden Fall die Zeit um euch das Mona anzuschauen!

Wundert euch bitte nicht, dass dieser Beitrag keine Bilder enthält – denn das Fotografieren im Museum ist nur für Privatzwecke erlaubt. Und Fotos würden dem Museum sowieso nicht gerecht werden. Am besten besucht ihr einfach die Website des Museums, wenn ihr ein paar Bilder sehen möchtet!

Museum of Old and New Art (Mona)

Das Museum of Old and New Art, oder Mona, wie es kurz genannt wird, in Tasmanien ist…anders. Auch, wenn der Name an bekannte Museen wie das MoMa oder das MET in New York erinnern, hat die Ausstellung des Mona damit relativ wenig zu tun. Die besteht hauptsächlich aus Kunstwerken aus dem privaten Besitz des Eigentümers David Walsh, und ist ziemlich ungewöhnlich. Genau wie die Geschichte dahinter: David Walsh finanzierte seine Kunstsammlung und den Bau des Museums nämlich vor allem mit Geld, das er beim Gambling gewonnen hat. Das Gebäude, in dem sich das Mona befindet, wurde speziell zu diesem Zweck gebaut und ist, genau wie die Ausstellung, ungewöhnlich für ein Museum, denn es befindet sich komplett unter der Erde auf der Halbinsel Berriedale bei Hobart. Einige Räume wurden sogar extra für die Kunstwerke gebaut, die in Zukunft dort hängen sollten – zum Beispiel das 46 Meter lange Gemälde „Snake“. Neben dem Museum gibt es auf dem Gelände noch ein Weingut und das Restaurant The Source.

Rundgang durch das Mona

Vom Eingang aus begeben sich die Museumsbesucher erst einmal drei Stockwerke nach unten, denn der Rundgang beginnt im untersten Stockwerk, von wo aus man sich langsam wieder nach oben bewegt. Direkt am Anfang steht dann schon eines der beliebtesten Ausstellungsstücke des Mona, das bit.fall, ein Wasserfall, in dem immer andere Wörter aus Wassertropfen gebildet werden. Welche Wörter genau gebildet werden, hängt von den beliebtesten Suchwörtern des Tages ab, darauf hat auch die Museumsleitung keinen Einfluss.

Die Ausstellung (inklusive wechselnden Ausstellungsstücken) ist zu groß und divers, um hier alles im Detail zu erklären, aber hier noch ein paar Highlights, die ich während meines Besuchs bewundern durfte:

Tim war definitiv das schrägste Ausstellungsstück im Mona. Es handelt sich dabei tatsächlich um Tim, einen Mann, der sich den Rücken von Künstler Wim Delvoye hat tättowieren lassen. Tims Rücken ist dabei übergangsweise der Rahmen für das Gemälde, wenn er eines Tages stirbt, wird das Kunstwerk auf seinem Rücken dem Eigentümer überreicht. Während der Ausstellung sitzt Tim stundenweise im Museum. Dabei bewegt er sich nicht, und auch, wenn man versucht, ihn anzusprechen, reagiert er nicht. Hier findet ihr Bilder und ein Video von Tim.

Snake – für dieses beeindruckende, 46 Meter lange Gemälde, das aus insgesamt 1.620 Einzelgemälden besteht, wurde extra ein Raum im Mona geschaffen. Vor der Fertigstellung des Museums konnte das Kunstwerk nirgendwo in Australien ausgestellt werden, da schlicht und einfach eine Wand fehlte, die groß genug war. Egal, ob man an der langen Wand entlang läuft oder sie mit ein bisschen Abstand betrachtet, nehmt euch auf jeden Fall die Zeit und lasst es auf euch wirken!

Cloaca Professional ist ein weiteres Kunstwerk von Wim Delvoye im Mona. Und der Name sagt es eigentlich schon, es handelt sich dabei um ein künstliches Verdauungssystem. Zwei Mal am Tag wird der nachgebaute Darm gefüttert, danach können die Museumsbesucher beobachten, wie die Mahlzeit nach und nach in durchsichtigen Behältern verdaut wird. Im Gegensatz zu Tim gehört Cloaca Professional zur allgemeinen Ausstellung im Mona, die „Monaism“ genannt wird.

Die Ausstellungsstücke werden, soweit möglich, regelmäßig umgeräumt, und sind entsprechend nicht wirklich geordnet. Es gibt auch keine Beschilderung – wer mehr über die Ausstellungsstücke erfahren möchte, kann umsonst Kopfhörer und den sogenannten „the O“ bekommen. Das ist eine Art iPod mit GPS-Funktion, der automatisch erkennt, bei welchem Kunstwerk man sich gerade befindet. Dabei kann man jedes Mal auswählen, ob man sich die Zusammenfassung zu dem Werk, die persönliche Meinung von David Walsh oder Ideen dazu anhören möchte.

Restaurant & Museumshop

Zum Mona gehört auch ein Restaurant, das The Source. Solltet ihr ausreichend Zeit haben, lohnt sich ein Besuch auf jeden Fall! Genau wie eine Weinprobe bei dem zum Museum gehörenden Weingut. Außerdem solltet ihr einen Rundgang durch den Museumshop einplanen – der ist ungefähr genauso verrückt wie die Ausstellung selbst. Hier könnt ihr unter anderem das Kochbuch erwerben, das die Frau von David Walsh 2019 herausgebracht hat: „Eat the Problem“. Ein sehr interessanter Ansatz, der genau zum Mona passt.

Praktische Infos

Öffnungszeiten: Montag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag, Samstag & Sonntag von 10:00 bis 18:00 Uhr (außer an Weihnachten und ggf. Events)

Eintrittspreis: 30$

Adresse: 655 Main Road, Berriedale Tasmania 7011

Anfahrt: Mit dem Mona-Shuttle vom Hafen in Hobart (ca. 20 Minuten, 22$ pro Person); weitere Shuttle Services findet ihr hier.

Wart ihr schon einmal in Tasmanien? Dann freue ich mich über eure Reiseberichte! Weitere Reiseberichte aus Australien findet ihr hier.

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