Kinderdijk ist eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten in den Niederlanden – und vermutlich auch das beliebteste Fotomotiv. Kein Wunder, mit den vielen alten Windmühlen entlang des Kanals ist es dort auch einfach richtig schön. Darum bin ich im April für einen Tag nach Kinderdijk gefahren und habe dort einen ausgiebigen Spaziergang gemacht – und so viel kann ich euch schon einmal verraten: Es hat sich auf jeden Fall gelohnt!
Die Windmühlen von Kinderdijk
Kinderdijk ist eigentlich ein Dorf in Südholland. Bekannt ist es aber nicht für den Ortskern, sondern für die alten Windmühlen, die hier 1740 gebaut wurden um den Polder trocken zu legen. Insgesamt stehen hier 19 Windmühlen auf relativ kleinen Raum, die höchste Windmühlenkonzentration in den Niederlanden. Und das ist natürlich ein beliebtes Fotomotiv! Seit 1997 ist Kinderdijk UNESCO Weltkulturerbe. Kinderdijk heißt übersetzt übrigens so viel wie „Kinderdeich“ – und es gibt mehrere Geschichten um die Entstehung des Namens, die alle ähnlich abwegig klingen.
Die Windmühlen von Kinderdijk stehen in zwei Reihen von jeweils 8 Mühlen. Vier weitere Mühlen stehen außerhalb dieser Reihen. Obwohl man vermuten würde, dass alle Mühlen hier gleich aussehen weil sie zum gleichen Zweck und zur gleichen Zeit gebaut wurden, gibt es insgesamt drei Arten: Auf der linken Seite, auf dem sogenannten Nederwaard, stehen runde Mühlen aus Stein. Gegenüber, auf dem Overwaard, stehen insgesamt acht Windmühlen mit Reetdächern. Davon gibt es noch zwei weitere am Polder Nieuw-Lekkerland. Und vom Eingang aus direkt geradeaus steht eine sogenannte Wipmolen, die sich äußerlich stark vom Rest unterscheidet. Die meisten Windmühlen in Kinderdijk sind bewohnt, und können entsprechend nicht besichtigt werden – entsprechend solltet ihr auch nicht versuchen, so nah wie möglich an die Mühlen heranzukommen und hereinzuschauen. Das möchtet ihr bei euch zuhause ja auch nicht! Um trotzdem einen Blick hinter die Kulissen zu werfen, könnt ihr (wenn die Situation es erlaubt) die Museumsmühle von Kinderdijk besichtigen.
Spaziergang in Kinderdijk
Vom Besucherzentrum aus könnt ihr über den angelegten Weg einen Spaziergang entlang der Windmühlen von Kinderdijk machen. Passt aber auf, dass ihr auf dem Gehweg bleibt, denn hier sind auch viele Radfahrer (und sogar Rennradfahrer) unterwegs, die es gewohnt sind, auf dem Radweg freie Fahrt zu haben. Wenn ihr der Route folgt, kommt ihr automatisch zu den schönsten Fotospots, von wo aus ihr die Aussicht auf die Windmühlen auf dem Nederwaard und Overwaard habt. Als ich im April dort war, war es zumindest morgens noch relativ ruhig, ich kann mir aber vorstellen, dass der Andrang hier groß ist wenn die internationalen Touristen wieder in die Niederlande kommen. Generell kann ich euch also empfehlen, früh zu sein – dann ist das Licht zum Fotografieren sowieso besser!
Am Eingang bzw. Besucherzentrum (oder vorab online) könnt ihr auch die Tickets für die Museumsmühle kaufen. Mit dem Ticket bekommt ihr auch eine Rundfahrt über den Polder, bei der ihr die Windmühlen noch besser sehen könnt. Außerdem gibt es auch noch eine Audiotour und einen Film über Kinderdijk. Ob sich der Preis von 16 Euro für ein Ticket lohnt, kann ich leider nicht beurteilen, da im April alles noch geschlossen war. Ein Spaziergang mit Aussicht auf die Mühlen von Kinderdijk lohnt sich aber auf jeden Fall!
