Travel Diary: Yala National Park | Sri Lanka

Wie im letzten Teil meines Trave Diaries von Sri Lanka bereits angekündigt, kommt da noch einiges: als nächstes nehme ich euch mit in den Yala Nationalpark im Südosten Sri Lankas. Yala ist nicht nur der älteste Nationalpark des Landes, sondern auch der bekannteste – und damit auch einer der beliebtesten bei Touristen.

Das merken wir bereits, als wir in einem kleinen Dorf in der Nähe ankommen: hier gibt es einige Hotels, ansonsten nur einen Tempel und eben das Dorf selbst, das aber kaum auf Touristen ausgelegt ist. Die meisten bleiben hier komplett im Hotel (außer natürlich bei den Safaris), und gehen nicht einmal auf die Suche nach Restaurants. Die Auswahl ist entsprechend klein, wie wir schnell feststellen. Den ersten Abend verbringen wir deswegen am Pool und gehen im Hotelrestaurant essen, das uns allerdings nicht wirklich überzeugen kann. Wir nehmen uns vor, unseren Fahrer für den nächsten Tag nach einem anderen Restaurant zu fragen.

Safari im Yala Nationalpark

Obwohl unser Fahrer versucht, uns davon zu ebr, dass wir zwei Safaris machen sollten – eine vormittags und eine nachmittags – entscheiden wir uns dagegen. Wir beschließen, nur die Safari am Nachmittag zu machen. Sollten wir hier nicht alles sehen, was wir gerne sehen möchten, können wir immer noch eine weitere Safari im Udawalawe Nationalpark machen, denn hier werden wir eine weitere Nacht verbringen, bevor es für uns an die Küste geht. Da die Elefanten laut unserem Fahrer am Nachmittag aktiver sind, ist schnell klar, dass wir den Vormittag am Pool verbringen werden. Danach geht es gemeinsam mit unserem Fahrer noch einmal in den kleinen Ort, in dem wir untergebracht sind. Allerdings gibt es hier wirklich gar nichts zu tun, also besuchen wir den Tempel und ziehen uns danach wieder an den Pool zurück.

Als es endlich so weit ist, werden wir von einem weiteren Fahrer am Hotel abgeholt. Doch nicht mit einem normalen Auto, es geht direkt in den Safari Jeep – wir nehmen also quasi auf dem Dach Platz. Und das, obwohl wir noch eine dreiviertel Stunde bis zum Nationalpark fahren müssen und der Fahrstil unseres Safari Guides nicht gerade angenehm ist…aber es ist auf jeden Fall lustig. Besser nicht darüber nachdenken, was einem hier alles passieren könnte!

Im Nationalpark angekommen fahren wir zunächst in einer Kolonne von Jeeps, die alle das gleiche Ziel heben: den Touristen im Nationalpark die wilden Tiere zeigen. Zunächst sehen wir viele Pfauen, und Büffel, aber keine Elefanten. Irgendwann stoßen wir auf eine Gruppe Jeeps, an denen man nicht vorbeikommt, und es ist schnell klar, wieso: weiter hinten steht ein einsamer Elefant. Wirklich beeindruckt bin ich ehrlich gesagt noch nicht, aber alleine die Fahrt durch den Nationalpark auf unseren wackeligen Plätzen oben auf dem Jeep ist schon ein Abenteuer für sich. Und auf der weiteren Fahrt sehen wir nicht nur die beeindruckende Natur des Nationalparks, sondern auch super viele Tiere – irgendwann auch eine Gruppe Elefanten, die sogar Babys dabei hat. Und spätestens da ist klar, was mein Highlight Moment in diesem Urlaub ist: ich habe das erste Mal Elefanten in freier Wildbahn gesehen. ♥

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Die Safari dauert insgesamt fast drei Stunden – und wir sehen so gut wie alle Wildtiere. Nur bei Leoparden haben wir kein Glück, aber das ist hier auch extrem selten. Unser Fahrer fährt mit uns sogar extra noch einen Schlenker, zu einer Stelle, an der ein bestimmter Leopard oft gesehen wird, aber heute ist das leider nicht so. Dafür sehen wir Affen, jede Menge Vögel, Krokodile, Erdmännchen und noch einen einsamen Elefanten.

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Als wir den Nationalpark verlassen, wird es bereits langsam dunkel. Auf der Rückfahrt sehen wir plötzlich noch etwas, womit ich nie gerechnet hätte: über uns fliegen hunderte Fledermäuse durch den Einbruch der Dunkelheit. Ich war vorher schon beeindruckt, aber das hier macht mich wirklich sprachlos. Ich weiß noch, dass wir, als ich klein war, einmal Fledermäuse beobachten wollten, und keine einzige gesehen haben. Und diese hier sind nicht nur in riesigen Scharen unterwegs, sondern auch noch riesengroß. Zum Fotografieren reicht das Licht nicht mehr aus, also lehnen wir uns zurück und genießen den Moment. So gut das eben geht, wenn man oben auf einem wackligen Safari-Jeep mit ca. 70 Kilometern pro Stunde über die Straßen Sri Lankas fährt.

Den Abend lassen wir gemütlich in einem Restaurant in der Nähe unseres Hotels ausklingen – gemeinsam mit unserem Fahrer. Am nächsten Tag geht es schon wieder weiter. Nachdem wir von unseren Erfahrungen berichtet haben, entscheiden wir, dass wir keine weitere Safari machen wollen. Einmal, weil die Safaris hier in Sri Lanka doch verhältnismäßig teuer sind, aber auch, weil wir das Gefühl haben, dass es die erste Safari sowieso nicht mehr toppen kann. Stattdessen werden wir eine Elefanten Auffang-Station besuchen.

Elephant Transit Home Udawalawe

Im Elephant Transit Home Udawalawe werden Elefanten aufgenommen, die in der freien Natur nicht überleben werden. Das sind einerseits Elefanten, die verletzt wurden (teilweise auch von den Anwohnern in den Dörfern rund um die Nationalparks, die auf die Elefanten schießen, wenn sie den Häusern und Farmen zu nahe kommen) oder solche, die von ihren Herden verstoßen wurden. Oder eben Elefantenbabys, deren Mutter es aus irgendeinem Grund nicht geschafft hat oder die von der Herde getrennt wurden. Im Gegensatz zu vielen anderen Elefanten Waisenhäusern kann man hier allerdings nicht mit den Elefanten auf Tuchfühlung gehen, und genau das war mir wichtig. Denn es ist alles andere als natürlich oder tierfreundlich, auf Elefanten zu reiten – die meisten werden von den Haltern mit Schlägen und ähnlichem eingeschüchtert. Hier leben sie in einer großen Herde zusammen und werden nur so lange gefüttert, bis sie wieder bereit sind, in den Nationalpark ausgewildert zu werden.

Wir kommen genau passend zu einer Fütterung. Es gibt super viele kleine Elefanten, besonders beeindruckt mich aber ein ausgewachsener Elefant, der mit einer Beinprothese herumläuft. Obwohl er die körperliche Beeinträchtigung hat, rennt er durch das riesige Gehege – vielleicht nicht ganz so schnell, wie einige seiner Artgenossen, allerdings doch relativ normal. Ohne die Beinprothese hätte er wahrscheinlich nicht so lange überlebt. Trotzdem gehört er zu den Tieren, die in ihrem Leben wahrscheinlich nicht mehr nach draußen kommen – im Gegensatz zu den vielen kleinen, die nach spätestens fünf Jahren entlassen werden.

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Wir schauen dem bunten Treiben eine Weile zu und machen dann noch eine kleine Tour durch das Museum, das hier dazugehört. Hier wird noch einmal alles über Elefanten erklärt, aber auch, wieso es so wichtig ist, die Elefanten hier zu pflegen und vor allem: dann wieder freizulassen. Vor dem Museum steht ein echtes Elefantenskelett, von einem Elefanten, der nicht gerettet werden konnte, nachdem er von Wilderern angeschossen wurde. Beeindruckend, aber auch ganz schön traurig, dass immer noch Jagd auf die Tiere gemacht wird.

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Im Auto auf dem Weg zu unserem nächsten Hotel bin ich nachdenklich. Dann hält der Fahrer noch einmal an: direkt an der Straße steht ein Elefant. Der steht hier immer, weil er von Touristen gefüttert wurde – dadurch ist er krank geworden. Denn Elefanten vertragen kein Obst, wie die meisten denken, und sollten hauptsächlich Gras fressen. Jetzt steht er hier, weil er weiß, dass er hier etwas zu fressen bekommt. Wir könnten ihn anfassen, machen es aber nicht, denn trotz allem bleibt es ein wildes Tier. Und Menschen haben ihm schon genug Leid zugefügt.

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Den Rest des Tages verbringen wir am Pool unseres Hotels – randvoll mit Eindrücken von zwei Tagen Nationalparks. Ein paar Stunden Ruhe sind an dieser Stelle gar nicht so verkehrt.

Wart ihr schon einmal in denBucket List Nationalparks von Sri Lanka unterwegs?

Alex

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