Texel gehört zu meinen absoluten Lieblingsorten in den Niederlanden – ich kann dort einfach unglaublich gut zur Ruhe kommen. Ich liebe die Natur und die Dünen und das Meer und die kleinen Dörfer erinnern mich an die Sommerferien meiner Kindheit. Am letzten Wochenende war ich endlich mal wieder dort. Und auch, wenn es dieses Mal nur zwei Tage waren, fühlt es sich an wie ein richtiger Sommerurlaub, aus dem ich total entspannt zurück gekommen bin.
Ein Wochenende auf Texel
Der größte Vorteil an Texel ist für mich die relativ kurze Anreise – ich kann nach der Arbeit ins Auto steigen, und bin pünktlich zur vorletzten Fähre dort (immer gut, wenn man noch einen Puffer hat, falls die Fähre voll ist). Obwohl sehr gutes Wetter vorhergesagt war, war ich während der Überfahrt noch skeptisch, da es sehr windig und eher kühl war. Außerdem war es deutlich ruhiger als ich erwartet hätte, so kurz vor den Sommerferien (ich hatte ehrlich gesagt Bilder wie am Gardasee am Himmelfahrtswochenende vor Augen). Gegen viertel nach 9 Abends war ich im kleinen Hotel in Den Hoorn, ein sehr kleines und entspanntes Dorf im Süden der Insel. Da es auf Texel relativ lange hell bleibt, ging es danach noch eine Runde spazieren und danach in die örtliche Kneipe, um gemeinsam mit ein paar Einwohnern das Fußballspiel zu schauen.
Ecomare, de Cocksdorp, Strand und Sonnenuntergang
Den Samstag habe ich nach einem entspannten Frühstück bei Ecomare gestartet. Das Museum über das Wattenmeer ist ganz interessant, ich habe mich aber vor allem für die Seehund Auffangstation interessiert. Unter anderem war während meines Aufenthalts ein nur wenige Wochen alter Heuler dort, aber auch einige junge Seehunde, die aufgepäppelt wurden und bald wieder ins Meer entlassen werden. Um 11 Uhr wurden die Seehunde dann gefüttert, wobei der Pfleger ausführlich erklärt hat, welche Seehundarten es in den Niederlanden gibt, wie man sie erkennt und warum die Tiere sich in der Auffangstation befinden. Die komplette Erklärung gab es auch auf Deutsch, allerdings war die deutsche Version deutlich kürzer als die niederländische. Ehrlich gesagt hatte ich mir das ganze irgendwie spektakulärer vorgestellt, obwohl es natürlich gut ist, dass nicht so ein Aufsehen um die Fütterung gemacht wird, um die Tiere zu schützen. Nervig waren vor allem die ziemlich brutalen Möwen…
Nach Ecomare wollte ich gerne zum Leuchtturm Cocksdorp im Norden der Insel. Hier ist der Strand unglaublich breit, und es ist hier meist sehr windig. Trotz strahlender Sonne war ich in dem Moment entsprechend froh um meine lange Jeans und meinen Pulli. Läuft man aber über den Strand um die Spitze der Insel herum, wird es auf einmal deutlich windstiller – hier habe ich ziemlich lange bei den Dünen im Sand gesessen, die Sonne und die Aussicht genossen und ein wenig gelesen. Ein perfekter Sommertag!
Abends wollte ich mir den Sonnenuntergang anschauen, der in Texel im Juni erst gegen 22:15 Uhr stattfindet. Um mir die Zeit bis dahin zu vertreiben, habe ich noch einen Zwischenstopp in De Koog eingelegt und dort ein Eis gegessen und ein wenig gebummelt. Gegen 17:00 Uhr habe ich mir dann eines der Strandrestaurants ausgesucht, dort einen Platz in der Sonne ergattert und mit Blick aufs Meer in aller Ruhe gegessen und noch ein wenig gelesen. Am Ende wurde mir die Zeit dann aber doch zu lang, und ich habe noch einen Dünenspaziergang gemacht, bis es Zeit war, an den Strand zurückzukommen. Der Sonnenuntergang am Strand im Westen der Insel ist immer super schön!
Der perfekte Sonntag: Den Burg, Slufter und Strand
Den Sonntag habe ich mit einem kurzen Besuch in Den Burg verbracht. Obwohl viele Läden dort am Sonntag geschlossen sind, lohnt es sich, dort vorbeizuschauen, einen Kaffee zu trinken und ein wenig durch die Stadt zu bummeln. Danach ging es zum Slufter, um dort noch einmal bis zum Strand zu laufen – wenn man nicht zu viele Pausen einlegt, braucht man dafür etwa eineinhalb Stunden. Gerade im Juni brüten hier viele Vögel, deswegen ist ein großer Teil des Naturgebiets abgesperrt – leider halten sich viele Touristen nicht daran und klettern über die Zäune, um eine Abkürzung zu nehmen (die am Ende meist länger dauert, da das Gebiet begrenzt zugänglich ist) oder um ein Foto zu machen. Trotzdem war es wunderschön, dort in der Sonne unterwegs zu sein und noch einmal bis zum Meer zu laufen.
Am Ende bin ich noch für ein spätes Mittagessen an den Strand gefahren, zum gleichen Strandrestaurant wie am Abend vorher – der perfekte Abschluss für ein wunderschönes Wochenende auf Texel. Am Nachmittag ging es dann mit der Fähre zurück nach Den Helder und von dort aus nach hause. So ein Wochenende muss ich definitiv öfter einplanen!