Nach einem sehr entspannten und trotzdem interessanten Aufenthalt in Viñales geht es für uns weiter – nach Cienfuegos, an der Südküste Kubas. Endlich geht es Richtung Meer, auch, wenn wir die nächsten beiden Tage noch nicht direkt am Strand verbringen werden. Aber erst steht noch die längste Fahrt unserer Reise bevor – es geht erst zurück Richtung Havanna und von dort aus dann Richtung Süden. Je nachdem, wen man fragt, dauert die Fahrt zwischen sechs und acht Stunden. Wir haben uns entsprechend mit Snacks und Getränken ausgerüstet um unsere Fahrt im aktuellen Sammeltaxi so angenehm wie möglich zu gestalten.
Taxifahrt von Viñales nach Cienfuegos
Das offizielle Taxi, das wir am Vortag in der Taxizentrale gebucht haben, holt uns direkt am Hotel ab. Wir haben zwei CUC mehr bezahlt pro Person – und staunen nicht schlecht, als ein gammeliger alter Kleinbus vor der Tür hält. Wir setzen uns rein und fahren dann noch eine gute Stunde durch die Stadt, um immer mehr Leute einzusammeln. Von unserem Plan, in der letzten und etwas breiteren Reihe zu sitzen, werden wir schnell abgebracht, als wir erfahren, dass das die einzige Reihe für vier Personen ist, in allen anderen werden nur drei sitzen. Nach kurzer Eingewöhnung haben wir uns mit unserem Schicksal für die nächsten Stunden abgefunden und hoffen einfach, dass wir die Fahrt unfallfrei überstehen. Kurz vor Havanna wird es dann noch schlimmer: plötzlich sollen alle aussteigen, unsere Koffer werden verladen, und es geht mit noch weniger Platz und noch mehr Leuten weiter. Nach einer halben Stunde sind meine Beine, die gefühlt unter meinem Kinn hängen, eingeschlafen und ich hoffe einfach, dass die letzten vier Stunden möglichst schnell vergehen. Die Erleichterung, als wir endlich in Cienfuegos ankommen, könnte nicht größer sein.
Hotel La Union Cienfuegos
Auch in Cienfuegos haben wir wieder vorab ein Hotel gebucht – und obwohl ich teilweise lieber spontan in Hostels geschlafen hätte, sind wir super glücklich, als wir ankommen und sehen: das Hotel hat einen Pool, der super sauber ist! Keine Frage, wo wir den Rest des Tages verbringen – die Fahrt nach Cienfuegos war mehr als anstrengend. Nur kurz vor dem Abendessen wagen wir uns noch einmal auf die Straße, laufen eine kleine Runde und schauen uns um, bevor wir wieder ins Hotel gehen. Der Kulturschock für heute war groß genug.
Cienfuegos, das Zentrum der Zuckerindustrie
Im 19. Jahrhundert war Cienfuegos ein Zentrum der Zuckerindustrie – und das kann man immer noch erahnen. Am nächsten Morgen schlendern wir durch die Stadt, schauen uns den Hafen (den größte Zuckerexporthafen der Welt) an, gehen über einen Souvenirmarkt, nehmen ein Taxi zum Palacio de Valle und gehen durch die beeindruckenden Räume. Danach gibt es noch einen Mojito auf der Dachterrasse, bevor wir überlegen, was wir heute noch alles anschauen können. Letztendlich lassen wir uns zum Busbahnhof bringen, wo wir die Tickets für den nächsten Tag kaufen, bevor wir noch einmal zum Parque Jose Marti gehen. Ich mag den großen Platz, auf dem auch der einzige Triumphbogen Kubas steht und der sich praktischerweise direkt am Hotel befindet.
Mittlerweile sind wir völlig in der kubanischen Lebensweise angekommen. Alles ist langsam, entspannt, und Stress gibt es nicht wirklich. Darum geht es für uns noch eine Weile zurück an den Pool zum Entspannen – die Stadt haben wir ja jetzt angeschaut und eigentlich ist es zum Rumlaufen auch zu warm. Erst gegen Abend schaffen wir es wieder auf die Straße, noch ein bisschen Bummeln und dann Abendessen, danach noch einen oder zwei Mojitos und das war es dann schon. Auch den nächsten Tag gehen wir ganz entspannt an und checken erst so spät wie möglich aus. Die Busfahrt nach Trinidad, die heute ansteht, ist glücklicherweise nicht so weit!
Wart ihr schon einmal in Cienfuegos? Wenn ja, wie hat es euch dort gefallen?
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