Letzte Woche habe ich darüber berichtet, wie meine Zeit als Aupair so verlaufen ist. Obwohl der Weg dorthin nicht der einfachste war, hatte ich die beste Zeit meines Lebens – und ein wichtiger Teil davon war ganz sicher meine Gastfamilie in Paris.
Die Gastfamilie ist ziemlich wichtig, wenn man als Aupair ins Ausland gehen möchte, das habe ich am eigenen Leib erfahren müssen oder dürfen. Denn: man muss nicht nur mit den Kindern klarkommen, mit denen man einen Großteil seiner Zeit verbringt, sondern die Erfahrung ist auch viel besser, wenn man auch die Gasteltern mag. Die Mädels, mit denen ich zusammen in Paris war, hatten alle keine großen Probleme mit ihren Familien – aber es kann auch manchmal ganz anders kommen.
Wie finde ich eine Gastfamilie?
Je nachdem, wohin man möchte, gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Generell gibt es ziemlich viele Agenturen, die Aupairs und Familien vermitteln – aber das kostet meistens ziemlich viel, und ich selbst habe damit nur negative Erfahrungen gemacht. Trotzdem, vor allem, wenn man zum Beispiel in die USA möchte, ist es nur empfehlenswert, sich an eine Agentur zu wenden, denn ohne kann es ganz schön schwierig werden, eine Familie zu finden. Generell würde ich dabei auch darauf achten, wie gut ihr selber schon im Leben steht: wenn es das erste Mal ist, dass ihr so lange ins Ausland geht oder Bedenken habt, wie ihr mit schwierigen Situationen umgehen würdet, ist eine Organisation, die einem im Zweifelsfall hilft, auf jeden Fall eine gute Idee.
Es gibt auch Netzwerke, bei denen man sich gratis anmelden kann, um eine Gastfamilie zu finden. Bei mir war das damals AuPair.com, allerdings kann ich nicht wirklich sagen, ob das heute auch noch eine gute Seite ist. Wenn man das Ganze googelt, findet man aber einige kostenlose Netzwerke – einfach mal durchklicken, und den gesunden Menschenverstand nutzen!
Der Vorteil von kostenlosen Netzwerken im Gegensatz zu Agenturen ist, neben der Tatsache dass es deutlich günstiger ist, dass man bei Netzwerken selbst entscheiden kann, mit welchen Familien man Kontakt aufnehmen will, während Agenturen meist eine Vorauswahl treffen und man so gar nicht alle Familien zu Gesicht bekommt, die für einen selbst interessant sein könnten.
Alternativen zu Netzwerken und Agenturen
Manchmal hat man auch Glück – jemand aus der Familie oder jemand, der ein Jahr eher den Schulabschluss an der selben Schule gemacht hat, war als Aupair im Ausland und hat eine gute Erfahrung gemacht. Diese Menschen kann man fragen, vielleicht sucht die Gastfamilie, bei der sie waren ja gerade ein Aupair, oder vielleicht haben sie während der Aupair Zeit andere Aupairs kennengelernt.
Ihr könnt auch gezielt nach Blogs suchen, von Leuten, die gerade als Aupair im Ausland sind – vielleicht gibt es dort jemanden, der einen Nachfolger sucht, weil das Jahr vorbei ist.
Die richtige Familie aussuchen
Ich war beim ersten Mal bei einer Familie, bei der ich von Anfang an ein komisches Gefühl hatte – die Gasteltern waren mir einfach nicht ganz sympathisch. Weil es zu dem Zeitpunkt keine andere Familie gab, habe ich trotzdem zugesagt, und was dabei herausgekommen ist, habt ihr ja letzte Woche schon gelesen. Generell würde ich sagen: verlasst euch auf euer Bauchgefühl! Manchmal heißt das vielleicht, dass ihr in einer anderen Stadt landet, als ihr eigentlich wolltet, aber eine gute Gastfamilie ist so viel wert, dass sich das vielleicht lohnt!
Außerdem ist es immer eine gute Idee, zu fragen, ob man mit dem jetztigen Aupair Kontakt aufnehmen kann. Dann kann man nachfragen, wie sie die Zeit bei der Familie fanden, was ihnen weniger gut gefallen hat und wie der Alltag mit der Familie so ist. Und auch bei den Gesprächen mit den Gasteltern selbst, die man auf jeden Fall vorher führen sollte, muss der Aufgabenbereich und andere Rahmenbedingungen abgesprochen werden. Ob ihr mit den Kindern vorher sprechen wollt und könnt oder nicht, kann von Familie zu Familie unterschiedlich sein. Generell solltet ihr aber auf jeden Fall nach Bildern, Namen und Alter der Kinder fragen, und abklären, wie viel Betreuung die Kinder brauchen.
Was muss ich als Aupair hinnehmen?
Es gibt Regeln, was ein Aupair machen kann, darf und muss, beziehungsweise was nicht mit drin ist. Man sollte zum Beispiel Essen und ein eigenes Zimmer bekommen, außerdem wird man bezahlt. In den meisten Ländern muss ein Aupair außerdem eine Sprachschule besuchen und dafür muss die Familie einem die Zeit geben. Manche Gastfamilien zahlen dann noch die Metrokarte oder die Sprachschule, manche nicht. Auch das sollte man vorher klären.
Als Aupair sollte man generell bereit sein, auch im Haushalt zu helfen. Das heißt nicht, dass man alles machen muss, aber ich musste zum Beispiel die Wäsche der Kinder waschen und bügeln und dafür sorgen, dass die Kinder nach der Schule einen Snack bekommen.
An den Wochenenden hat man generell frei, genau wie abends meistens. Allerdings kann es auch hier Ausnahmen geben – und das ist vollkommen in Ordnung. Ich habe generell immer Anfang des Monats mit meiner Gastmutter abgestimmt, welche Abende ich mir freihalten soll, und ihr dafür im Gegenzug gesagt, was ich so vorhabe – damit sie nicht auf einmal doch spontan was plant und ich meine Pläne absagen muss. Generell gilt, dass man als Aupair nicht jedes Wochenende auf die Kinder aufpassen muss, aber das kann auch sehr unterschiedlich sein.
Ich bin sicher keine Expertin, denn ich war auch nur einmal als Aupair weg, und auch, wenn ich eine super Erfahrung gemacht habe, gibt es auch noch 1.000 andere Wege, um ans Ziel zu kommen. Mein wichtigster Tipp ist aber, dass man auf jeden Fall offen sein sollte, für alles, was so passiert, aber auch nicht alles mit sich machen lassen muss.
Ich bereue es sehr, damals nicht als Aupair weggegangen zu sein. Was ich dich aber fragen wollte – du hast bei mir vorher auf dem Blog kommentiert; hast du zufällig eine Mail bekommen, dass ich dir geantwortet habe? Ich habe das nämlich so eingestellt, habe aber keine Ahnung, ob es funktioniert 🙁 Liebe Grüße, Anja
Hi Anja,
Ja, die Mail ist angekommen, funktioniert also alles! Danke für deinen Kommentar, Aupair kann man immer noch nachholen! Das Aupair, das vor mir in der schrecklichen Gastfamilie in Australien war (siehe Semester Abroad Post 8) ist mit Ende 20 zum 4. Mal als Aupair weg gegangen…geht also alles 😀
Liebe Grüße,
Alex