Ich habe mir letztens spontan einfach mal drei neue Bücher gekauft – eins davon habe ich auch direkt gelesen: Life after Life von Kate Atkinson. Mal wieder ein Buch, das mir im Buchladen in die Hände gefallen ist, weil ich das Cover so schön fand – und dann gekauft habe, weil der Klappentext gut war.
Ehrlich gesagt war das Buch dann doch etwas weniger gut als ich erwartet hatte, aber trotzdem noch interessant. Es hat mich ein bisschen an den Film The Butterflyeffect erinnert (ein wirklich guter Film!), da es darum geht, was passieren würde, wenn man eine zweite, dritte und noch viel mehr Chancen bekommen würde und sich jedes Mal nur etwas anders verhält, was aber einen großen Einfluss auf den weiteren Verlauf des Lebens hat. Allerdings ist es ein bisschen anders: während sich Evan aus The Butterflyeffect durch Tagebücher bewusst in bestimmte Situationen zurück versetzen kann um diese dann zu verändern und dann im „neuen“ Leben landet (an der Stelle, an der er sich im alten Leben befunden hat), kann Ursula aus Life after Life das nicht. Aber jedes Mal, wenn sie stirbt, wird sie noch einmal geboren – durchlebt ihre Kindheit also viele Male, was zu Déjà vus führt, die ihre Mutter als psychische Störung sieht – und ist sich nicht bewusst, was da gerade eigentlich passiert, obwohl ihr viele Dinge eben sehr bekannt vorkommen.
Was mir dementsprechend gut gefallen hat, ist, dass bestimmte Situationen immer wieder geschildert werden – anfangs beispielsweise immer wieder die Geburt von Ursula, und dann der weitere Verlauf der Kindheit bis zu ihrem Tod, der zu einer neuen Version der Geschichte führt und wieder mit der Geburt beginnt. Trotzdem wiederholt sich das Buch nicht, denn die Situationen die gleich bleiben werden kein zweites Mal geschildert. Das Leben von Ursula wird immer an dem Moment wieder aufgegriffen, an dem sie etwas anders tut (meistens gesteuert von einer Intuition, da ihr nicht bewusst ist, dass sie quasi noch einmal lebt). Manche Stellen ziehen sich leider ein wenig, vor allem gegen Ende des Buches, aber trotzdem hofft man bei jeder Version, dass sie besser ausgeht als die letzte (wenn ihr das Buch lest, wisst ihr bestimmt was ich meine).
Titel: Life After Life(Die Unvollendete)
Autorin: Kate Atkinson
Genre: Roman
Verlag: Black Swan
Seiten: 610 (englisches Taschenbuch)
Auf Reisen: Da es auch einiges an geschichtlichem Hintergrund gibt (Kriege und so weiter) und irgendwie ständig jemand stirbt, ist es nicht gerade der leichteste Roman. Ich habe ihn unterwegs gelesen, allerdings kann ich das nur empfehlen, wenn man nicht ständig unterbrochen wird (dann kann es schnell verwirrend sein, was zum jetztigen und zum letzten Szenario gehört).
Darum geht’s: Ursula Todd lebt ihr Leben mehr als ein Mal. Und obwohl ihr das nicht bewusst ist, schafft sie es jedes Mal, Kleinigkeiten anders zu machen und in bestimmten Situationen anders zu handeln als beim letzten Mal, und dadurch nicht nur ihr eigenes Leben zu beeinflussen. Was wäre wenn…? Das ist die Frage, die in diesem Buch mehr als einmal beantwortet wird, bis das Leben für Ursula irgendwann mehr oder weniger perfekt ist.
Was mir besonders gut gefallen hat: Der Aufbau des Buches. Obwohl kein einziges Mal ausdrücklich gesagt wird, wenn Ursula stirbt, ist schon durch das neue Kapitel klar, dass ein neues Leben anfängt und an welche Stelle dieses Lebens man springt (zu Anfang ist es immer die Geburt, später sind es manchmal andere Szenen).
Transparenz: Dieser Post enthält Affiliate Links.
coole geschichte. gefällt mir gut, der ansatz. butterfly effect fand ich großartig und episodenfilme und virtuelle biografien ziehen mich magisch an – mein blog hat seinen namen nicht von ungefähr ^.^ auch in büchern mag ich das sehr gern. klingt jedenfalls nach etwas, das man durchaus im hinterkopf behalten kann.
Dann kann ich dir das nur empfehlen! 🙂