Verschwitzt von der steilen Wanderung und sprachlos – ungefähr so sah ich aus, als ich den Tempel in der Tempelgrotte von Phraya Nakhon zum ersten Mal gesehen habe. Der Tempel in der Nähe von Hua Hin gehört wahrscheinlich zu den fotogensten Tempeln von Thailand, und das, obwohl sich verhältnismäßig wenige Touristen hierher verirren. Kein Wunder also, dass der Tempel schon auf meiner Pinterest Reise-Bucket-List stand, lange, bevor ich die Reise nach Thailand konkret geplant habe. Glücklicherweise hat es dann auch in meine Reiseroute gepasst, und ich habe während meines Aufenthalts in Hua Hin einen Abstecher in den Khao Sam Roi Yot Nationalpark machen können.
Phraya Nakhon Tempelgrotte
Die Tempelgrotte von Phraya Nakhon befindet sich am Rande des Khao Sam Roi Yot Nationalparks in der Nähe von Hua Hin in Zentralthailand. Die Grotte selbst wurde erst vor etwas über 200 Jahren rein zufällig entdeckt – kein Wunder, denn sie ist relativ abgelegen und nur über eine steile Wanderung und einen Strand erreichbar. Mitten in der Grotte wurde zu Ehren des Besuchs von König Chulalongkorn im Jahre 1890 ein Tempel gebaut. Der Tempel selbst ist eigentlich nichts Besonderes, und im Vergleich zu vielen anderen Tempelanlagen auch eher schlicht und klein gehalten. Die besondere Lage und das Sonnenlicht, das im späten Vormittag durch die hohen Bäume direkt auf den Tempel fällt, machen einen Besuch und den anstrengend Aufstieg aber absolut lohnenswert. Ich war zwar etwas zu spät dort, gelohnt hat es sich aber auf jeden Fall!
Trotzdem gehört Phraya Nakhon zu den eher ruhigen Sehenswürdigkeiten. Im Vergleich zu allen anderen Tempelanlagen, die ich in meinen zwei Wochen dort besucht habe, sind mir hier kaum andere Touristen begegnet. In der Grotte hatte ich entsprechend viel Ruhe und Zeit, mir den Tempel anzuschauen und den Anblick und die Kühle der Grotte zu genießen. Die Lage der Grotte trägt sicher dazu bei: Nicht nur, weil sie relativ weit von den beliebtesten Urlaubszielen in Thailand entfernt ist, sondern auch, weil die Wanderung es wirklich in sich hat. Denn obwohl der Tempel nur etwa 500 Meter vom wunderschönen Laem Sala Beach entfernt ist, liegen dazwischen noch etwa 430 Höhenmeter, die ihr bewältigen müsst, um in die Grotte zu gelangen.
Wie kommt man hin?
Von Hua Hin aus kommt ihr entweder mit dem Roller oder einem Taxi zum Ausgangspunkt der Wanderung bei Bang Pu Village. Solltet ihr euch für ein Taxi entscheiden, macht es durchaus Sinn, sich mit dem Taxifahrer auf eine feste Zeit zu einigen, zu der er oder sie euch wieder abholt. Da das Dorf etwa 45 Minuten von Hua Hin entfernt und sehr abgelegen ist, ist es quasi unmöglich, vor Ort einen Taxifahrer für die Rückfahrt zu finden. Alternativ gibt es aber auch die Option, einen Driver für den Tag anzuheuern, der vor Ort auf euch wartet, bis ihr zurückfahren wollt.
Vom Strand aus könnt ihr mit dem Boot (ca. 400 Baht pro Person) in die Bucht vom Laem Sala Beach fahren, oder laufen. Letzteres kostet 200 Baht pro Person. Der Weg führt über mehrere Treppen direkt am Wasser entlang über die grünen Hügel und bietet ein paar tolle Aussichtspunkte. Dieser erste Teil der Wanderung dauert nur etwa 20 Minuten, danach kommt ihr am Strand an. Hier befindet sich auch ein Restaurant, in dem ihr euch vor oder nach dem Besuch im Tempel stärken könnt.
Vom Strand aus sind es dann noch einmal etwa 30 bis 40 Minuten bis in die Grotte. Hier gibt es keine Alternative mehr zur Wanderung – wer den Tempel sehen möchte, muss die 430 Höhenmeter über relativ steile Treppen überwinden, um danach in der Grotte wieder nach unten zu laufen. Aber es lohnt sich! Nach der letzten Treppe sind es nur noch wenige Meter bis zum Tempel, und der Anblick ist die Anstrengung auf jeden Fall wert.
Die beste Zeit um Phraya Nakhon zu besuchen ist der späte Vormittag. Zwischen etwa 10:30 und 11:30 Uhr scheint die Sonne durch die Bäume direkt auf den Tempel – ein Bild, dass ihr von den vielen Bildern auf sämtlichen Social Media Netzwerken kennt. Eins kann ich euch aber verraten: Im echten Leben ist es deutlich beeindruckender!
Der Laem Sala Beach
Nach dem Besuch des Tempels haben wir es uns noch ein paar Stunden am Laem Sala Beach bequem gemacht. Auch am Strand war es eher ruhig, was allerdings daran liegen könnte, dass es zwischendurch ein bisschen genieselt hat, und einige Touristen abgezogen sind. Aber auch vorher war es im Vergleich zu anderen Stränden in der Umgebung sehr leer. Das Essen im Restaurant vor Ort war in Ordnung, aber nichts besonderes – aber immerhin gibt es die Möglichkeit, vor Ort zusätzliche Getränke zu kaufen und eventuell etwas zu essen.