Eine Woche in New York: 9/11 Memorial

Wenn ich ehrlich bin, habe ich den Post zum 9/11 Memorial ein bisschen vor mir hergeschoben. Einfach, weil der Besuch mich ziemlich beeindruckt hat – und gleichzeitig ein wenig traurig gemacht hat. Danach hatte ich auch wirklich genug für den Tag und wollte einfach zurück ins Hotel.

Aber fangen wir mal von vorne an: wie auch beim Empire State Building und beim Rockefeller Center hatten wir die Tickets für das 9/11 Memorial vorab gebucht. Auf den Tickets steht eine Uhrzeit – hat aber im Endeffekt gar nichts damit zu tun, wann man rein kommt, sondern eigentlich nur damit, in welche Schlange man sich stellen muss. Kommt man zu spät, muss man einfach in die nächste Schlange. Wir haben dann trotzdem noch eine Stunde lang vor dem Eingang gewartet, denn der Sicherheitscheck dauert ziemlich lange und zumindest kurz vor Weihnachten waren ziemlich viele Leute da.

Das Memorial selbst sind ja zwei große Wasserfälle, die sich jeweils am Ground Zero der beiden Türme des World Trade Centers befinden. Rund herum befinden sich Mamorplatten mit den Namen aller Opfer der Anschläge und der Menschen, die bei den Aufrämarbeiten gestorben sind. Alleine schon diese beiden Wasserfälle, die als Gedenkstätte gedacht sind, haben mich beeindruckt.

Das Museum befindet sich dann unter den Wasserfällen. Schon ziemlich direkt nach der Sicherheitsschleuse kann man die ersten Stalträger sehen: es sind Stahlträger aus dem World Trade Center, die durch die Anschläge komplett verbogen sind. Alleine schon das lässt einen daran zurück denken, wie man von den Anschlägen gehört hat. Obwohl ich damals erst 9 war, kann ich mich noch ziemlich genau daran erinnern, wie wir alle vor dem Fernseher saßen und geschockt waren, das so etwas gerade wirklich passiert. Ein Bekannter von uns war zwei Wochen vorher noch oben auf der Aussichtsplattform gewesen.

Eine Woche in New York: 9/11 Memorial - DSC 0050

Was mich aber fast noch mehr schockiert hat, waren die Touristen, die Selfies vor den Stahlträgern gemacht haben und dabei mit Daumen hoch in die Handykamera gegrinst haben, nach dem Motto: Yay, ich bin hier gewesen, super cool hier. Denn auch, wenn das alles interessant war, habe zumindest ich mich die ganze Zeit eher bedrückt gefühlt.

Neben mehreren Stahlträgern wird dann der gesamte Zeitablauf des 11. Sepetmbers noch einmal beschrieben. Irgendwann geht man eine weitere Treppe nach unten, um zum Fundament der Türme zu kommen. Neben den Treppen, die man selbst hinunter geht befinden sich die sogenannten Survivor Stairs – Treppen, die durch einen Vorsprung des Nordturms geschützt waren, sodass ziemlich viel Menschen es geschafft haben, darüber zu fliehen. Wenn man die Treppen sieht, mag man das kaum glauben, so kaputt sehen sie aus. Aber eine nette Frau, die beim Museum arbeitet, hat mir das erklärt: bei den Aufräumarbeiten damals wurde natürlich noch nicht darüber nachgedacht, dass man die Treppen eventuell einmal für ein Museum verwenden will. Und als man sie dann hochgenommen hat, um sie ins Museum zu bringen (die Treppen befinden sich nicht mehr an der gleichen Stelle wie früher), sind sie auch noch mal kaputt gegangen.

Ich muss sagen, dass mich der Besuch des Museums nicht kalt gelassen hat. Vorher hatte ich noch gedacht, dass ich es einfach interessant finden würde, aber nicht damit gerechnet, dass mich das Ganze doch so bedrücken würde. Am Ende war ich froh, wieder draußen an der frischen Luft zu sein. Als ich dann zum neuen World Trade Center hinauf geblickt habe, war ich für einen Moment erleichtert, dass die Aussichtsplattform noch nicht geöffnet war – sonst hätten wir uns danach auf den Weg nach oben gemacht. So ein Besuch macht schweigsam. Darum möchte ich den Rest meiner Eindrücke lieber für mich behalten.

Dass es bei diesem Post so wenige Fotos gibt, hat einen guten Grund: auch, wenn man im Museum teilweise fotografieren durfte, war mir einfach nicht danach.

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Alex

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