Ich war vor allem mit dem Mietwagen auf Madeira unterwegs. Anders wäre es auch gar nicht gegangen – man kann zwar vieles mit organisierten Ausflügen machen, ich hatte allerdings eine relativ abgeschiedene Unterkunft gebucht. Außerdem wollte ich unabhängig sein, und je nach Wetterlage spontan entscheiden können, wann ich welche Wanderung mache. Definitiv eine gute Idee, denn das Wetter auf Madeira kann sehr wechselhaft sein. Und obwohl ich schon öfter im Urlaub mit einem Mietauto unterwegs war, hätte ich ein paar Dinge gerne vorher gewusst. In diesem Beitrag teile ich deswegen meine Tipps mit euch!
Mit dem Mietwagen auf Madeira unterwegs
Ein Mietwagen vermutlich der einfachste Weg, um auf Madeira von A nach B zu kommen. Zumindest, wenn ihr unabhängig und flexibel sein wollt. Viele Ausgangspunkte für die beliebten Wanderungen liegen ziemlich weit außerhalb und sind teilweise nur mit dem Auto zu erreichen. Das gleiche gilt für viele kleinere Unterkünfte auf der Insel.
Ich bin im Urlaub oft mit dem Mietwagen unterwegs, plane gerne Roadtrips und habe normalerweise keine Probleme, im Ausland zu fahren. Trotzdem war es auf Madeira noch einmal anders und obwohl ich mich vorher gut informiert hatte, bin ich manchmal ein bisschen ins Schwitzen gekommen. Deswegen teile ich hier gerne meine Tipps für euren Roadtrip mit dem Mietwagen auf Madeira:
- Entscheidet euch für das richtige Auto
Ich habe mich bei meinem Urlaub auf Madeira bewusst für ein etwas größeres Auto entschieden, anstatt das günstigste zu nehmen. Ich finde das einfach angenehmer, wenn man die teilweise doch ziemlich steilen Hügel rauf will. Außerdem sind die Parkplätze in den meisten Fällen nicht asphaltiert, und ich war sehr froh über den kleinen SUV, den ich zufällig bekommen habe. An manchen Stellen hätte ich mir aber auch ein kleineres Auto gewünscht, denn Platz ist auf den Straßen nicht unbedingt viel. Denkt also am besten vorher darüber nach, was euch wichtig ist, und womit ihr euch wohlfühlt. Es fahren genug kleine Autos auf der Insel herum, mit denen man auch ohne große Probleme zu den Ausgangspunkten der meisten Wanderungen kommt. Man muss nur bergauf manchmal etwas mehr Geduld haben und mehr Gas geben.
- Fotografiert alle Kratzer bei der Abholung
Das gilt natürlich nicht nur auf Madeira, sondern generell! Macht bei der Abholung oder Übergabe des Autos auf jeden Fall Fotos von allen Kratzern, die ihr entdecken könnt und nehmt euch Zeit, eine Runde um das Auto zu drehen. Gerade, wenn ihr ein neueres Modell bekommt. In den meisten Fällen möchte euch hoffentlich niemand bewusst etwas anhängen. Sollte aber bei der Abgabe ein Kratzer auffallen, macht es die Sache deutlich einfacher, wenn ihr ein Foto vom Abholtag habt, auf dem der Kratzer deutlich zu sehen ist. Bei einigen Autovermietungen findet die Inspektion am Anfang und am Ende auch gemeinsam mit jemandem von der Vermietung statt.
- Verlasst euch nicht (immer) auf Google Maps und Co
Verlasst euch auf Madeira nicht immer auf Navigationsapps und die kürzeste Route. Was die App dabei nämlich nicht beachtet ist, wie befahrbar die Straße in der Realität ist. Viele Straßen sind extrem schmal oder steil, und werden teilweise nicht einmal von Locals in beiden Richtungen genutzt. Ich habe zum Beispiel vorab eine alternative Routenbeschreibung von der Vermieterin bekommen, um zu meiner Unterkunft zu kommen. Und das war auch wirklich gut so! Es war zwar ein kleiner Umweg, aber so kurz nach der Ankunft durchaus steil genug (wer schon einmal von Porto Moniz aus den Berg hochgefahren ist, weiß vermutlich, was ich meine). Die Alternative von Google wäre deutlich extremer gewesen und wird laut unser Vermieterin sogar von Locals meist nur bergab genutzt. Wenn einem dort einer der vielen Safari Jeeps entgegen kommt, muss man den Berg rückwärts wieder runter, weil die Straße nicht breit genug ist.Einmal habe ich auch den Fehler gemacht, mich an die kürzeste Route von Google Maps statt an die Schilder zu halten. Bis ich irgendwann vor einem Warnschild stand, dass man die steile Straße nur bei trockener Fahrbahn rauffahren soll, weil sie zu steil ist. An der Stelle habe ich dann doch umgedreht, und den Umweg in Kauf genommen.
- Rechnet mit schwierigen Parksituationen
Ich weiß nicht, ob es nur daran liegt, dass Madeira in den letzten Jahren auf den sozialen Medien so gehypt wurde, aber die Anzahl der verfügbaren Parkplätze ist klein. Gerade bei den Ausgangspunkten der beliebten Wanderungen kann sich die Parkplatzsuche eher schwierig gestalten, wenn man nicht super früh dort ist. Dann bleibt oft nur, an der Straße zu parken, was manchmal zu langen Fußwegen führt. Bei manchen Wanderungen geht das aber nicht. Informiert euch also am besten vorher wenn möglich über die Parksituation und mögliche Alternativen und fahrt im Zweifelsfall ein bisschen früher los.
- Anfahren am Berg vorher üben
Auf Madeira muss man relativ oft am Berg anfahren – in vielen Fällen mit einem Schaltwagen. Für mich war das zum Glück kein Problem, es macht aber durchaus Sinn, es vorher ein paar Mal zu üben (zum Beispiel in einem Parkhaus). Nicht nur, damit ihr an Kreuzungen oder Parkplätzen gut wegkommt, sondern auch für die Serpentinen. Gerade in Porto Moniz habe ich öfter mitbekommen, wie jemand in den engen Kurven das Auto abgewürgt hat und dann mitten auf der Steigung anfahren musste. - Haltet mehr Abstand als normal
Das bringt mich dann auch direkt zum nächsten Punkt, wenn ihr mit dem Mietwagen auf Madeira unterwegs seid: haltet etwas mehr Abstand, als ihr normalerweise haltet. Nicht nur, weil nicht alle Touristen die Berge gut hochkommen, sondern auch, weil viele spontan anhalten, um ein Foto zu machen. Teilweise leider, ohne dabei auf den Verkehr hinter ihnen zu achten. Tut euch deswegen selbst den Gefallen, haltet etwas mehr Abstand und fahrt im Zweifelsfall ein bisschen langsamer – dann habt ihr selbst auch mehr von der Aussicht! - Beachtet die aktuelle Beschilderung
Ich hatte vorab auf Instagram ein paar richtig coole Routen gesehen – die dann vor Ort aber zum Beispiel auf Grund von Steinschlägen geschlossen waren. Gerade der alte Rundweg um die Insel ist an vielen Stellen gesperrt. Entsprechend ist nicht alles, was man so auf Instagram sieht, sicher oder möglich. Manchmal kann man aber das Auto auf einem Parkplatz am Straßenrand stehenlassen und ein Stück zu Fuß gehen.
- Nutzt die Haltebuchten entlang der Straßen
Wenn ihr auf Madeira eine Haltebucht an einer Straße seht, die nicht nur dazu da ist, entgegenkommendem Verkehr auszuweichen, nutzt sie. In den meisten Fällen sind die nicht einfach so da, sondern weil man von dort aus eine fantastische Aussicht hat – wie zum Beispiel bei dem Beitragsbild ganz oben oder der Aussicht auf Porto Moniz hier im Beitrag.
Versteht mich nicht falsch, ich habe es geliebt, auf mit dem Mietwagen auf Madeira unterwegs zu sein, und es hat sich auf jeden Fall gelohnt. Trotzdem habe ich das Gefühl, dass bei den vielen Bildern auf Social Media nicht unbedingt gut rüberkommt, dass das Fahren auf Madeira etwas anspruchsvoller ist als im durchschnittlichen europäischen Dorf. Es lohnt sich aber, es einfach zu machen – die Aussichten, die ihr während der Fahrt habt, sind wirklich wunderschön!
Wart ihr schon einmal mit dem Mietwagen auf Madeira unterwegs?