Der Kuranda Scenic Railway stand schon ewig auf meiner Bucket List. Ich hatte einige Bilder des altmodischen Zugs gesehen und wollte unbedingt einmal damit durch den tropischen Regenwald fahren. Als ich meine Reiseroute durch Queensland geplant habe, habe ich mir entsprechend auch einen Tag für Kuranda und die Atherton Tablelands eingeplant. In diesem Blogpost erzähle ich euch, ob es sich gelohnt hat!
Der Kuranda Scenic Railway
Der Kuranda Scenic Railway ist eine alte Eisenbahnstrecke, die die Atherton Tablelands mit der Küste verbindet. Früher war die Strecke eine wichtige Verbindung für die Menschen, die in den Tablelands in den Mienen arbeiteten. Heute wird der Zug nicht mehr als praktisches Transportmittel genutzt, sondern vor allem von Touristen.
Der Grund dafür? Der Zug fährt mitten durch den tropischen Regenwald von Queensland. Zwei Mal am Tag kann man ab Cairns oder Freshwater nach Kuranda (und wieder zurück) fahren. Dabei wird man über Durchsagen darüber informiert, was man da gerade genau sehen kann und auf welcher Seite des Zuges man die beste Aussicht hat. Außerdem hält der Zug zwischendurch an einem Aussichtspunkt, von wo aus man den schönsten Ausblick auf die Barron Falls hat. Insgesamt dauert die Zugfahrt ab Cairns etwa zwei Stunden, ab Freshwater eineinhalb.
Beim Kauf der Tickets kann man sich zwischen der Heritage Class und der Gold Class entscheiden. In beiden Klassen hat man feste Sitzplätze, bei der Heritage Class sitzt man aber auf altmodischen Bänken, während die Gold Class sitze hat, die an Reisebusse erinnern. Außerdem bekommt man in der Gold Class einen Welcome Drink am Bahnhof, ein Souvenirpaket und Snacks und Getränke während der Fahrt. Die Heritage Class ist dafür authentischer. Mir waren die Extras der Gold Class keine $65 wert, und ich habe mich für die Heritage Class entschieden.
Tickets und Preise
Die Tickets für den Kuranda Scenic Railway kann man entweder vorab online, telefonisch oder direkt am Bahnhof kaufen. Ich habe mein Ticket erst am Bahnhof gekauft. Da es ziemlich ruhig war, war das kein Problem und ich habe trotzdem noch einen Platz direkt am Fenster bekommen. Gerade zur Hochsaison lohnt es sich aber, die Tickets vorher zu kaufen. Nicht nur, um bessere Plätze zu bekommen, sondern auch, um nicht am Bahnhof noch in der Schlange stehen zu müssen. Ein einfaches Ticket in der Heritage Class kostet $55, für die Gold Class zahlt man $109.
Lohnt sich die Fahrt mit dem Kuranda Scenic Railway?
Ich bin in Freshwater in den Zug gestiegen und hatte ziemlich hohe Erwartungen. Nachdem ich mir am Bahnhof noch schnell einen Kaffee und einen Muffin zum Frühstück geholt hatte, ging die Fahrt los. Der erste Teil der Strecke war ehrlich gesagt nicht besonders interessant – aber perfekt, um mein Frühstück zu essen und dabei schon einmal in den Regenwald zu schauen. Es dauert ein wenig, bis man sich wirklich mitten im Regenwald befindet und keine Häuser mehr zwischen den Bäumen sieht.
Besonders interessant wurde es für mich aber erst ab Diwunga. Das ist eine der zwei sehr scharfen Kurven der Strecke, in denen der Kuranda Scenic Railway langsam fahren muss. Dabei sieht man auf der linken Seite der Strecke einen Wasserfall, während man rechts eine tolle Aussicht auf das Tal, den Regenwald und den Zug hat. Je weiter hinten ihr euch im Zug befindet, desto besser!
Danach habe ich eine Weile die Aussicht genossen, bevor ich (wie alle anderen Passagiere) am Din Din (Barron Falls) Lookout ausgestiegen bin. Der Zug hält hier für etwa 10 Minuten, bevor die Reise nach Kuranda weitergeht. Ehrlich gesagt war ich froh, dass der Zug nicht so voll war, denn auch so war am Lookout jede Menge los. Trotzdem lohnt es sich, einmal auszusteigen!
Insgesamt hat mir die Fahrt mit dem Kuranda Scenic Railway gut gefallen. Eventuell waren meine Erwartungen vorab etwas zu hoch, gelohnt hat es sich aber definitiv trotzdem. Auch Kuranda selbst hat mir gut gefallen, plant also definitiv genug Zeit für einen Zwischenstopp ein. Ich würde nicht mit dem Zug hin und zurück fahren, ich wurde oben von einer Bekannten mit dem Auto abgeholt. Alternativ könnt ihr natürlich auch mit dem Skyrail einen Teil der Strecke zurückfahren.
Kuranda
Oben angekommen, habe ich mir den Ort Kuranda natürlich auch noch angeschaut. Kuranda ist relativ klein, aber ein ganz süßer Ort mit ein paar Läden, Restaurants und einem Sanctuary. Einen Besuch im Sanctuary kann ich euch leider nicht empfehlen. Der Eintritt war für die Größe sehr teuer, außerdem werden hier noch Fotos mit Koalas gemacht (was ich generell eigentlich nicht unterstützen möchte) und die Tiere haben extrem wenig Platz. Es gibt in Queensland definitiv schönere Sanctuaries!
Kuranda lohnt sich trotzdem, wenn auch nur für ein bis zwei Stunden. Ich muss ehrlich sagen, dass ich nirgendwo sonst so eine große Auswahl an Souvenirs gesehen habe und es hat mir richtig Spaß gemacht, auf dem Kuranda Market zu stöbern. Ich hätte eigentlich noch gerne eine Aboriginal Experience gemacht, allerdings hat dafür die Zeit nicht gereicht.
Wart ihr schon einmal in Kuranda? Oder steht der Kuranda Scenic Railway noch auf eurer Bucket List?
