Travel Diary: Zwei Wochen in Japan | Teil 4

In den letzten Tagen habe ich ja schon ab und zu von meinem Austausch in Japan vor vier Jahren erzählt, und heute folgt der vorerst letzte Teil. Ich habe zwar noch vor, ein paar abschließende Tipps zu geben (die natürlich sehr subjektiv sind, da ich nur einmal dort war und sicher vieles selbst noch nicht gesehen habe) und eine Liste mit Dingen zu schreiben, die ich beim hoffentlich nächsten Urlaub in Japan noch machen möchte, aber das war es dann erstmal von Japan und ich werde mich danach wieder aktuelleren Reiseprojekten zuwenden. Aber jetzt erstmal Teil vier unserer super spannenden Entdeckungstour in Japan!

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Tokyo Tower – Japan 2010

Nach dem Abschied von den Gastfamilien und damit auch von Naruko ging es für eine letzte Nacht ins traditionelle Hotel – natürlich haben wir noch einmal das typische Bas genossen, in dem heißen Wasser aus natürlicher Quelle. Was am Anfang der Reise noch ein kleiner Kulturschock war wurde während der zwei Wochen zur echten Erholung und wir haben die Bäder gerne ausgedehnt und uns dabei über alles mögliche unterhalten. Am nächsten Morgen mussten wir trotzdem wieder früh raus, da wir statt mit dem Bus diesmal mit dem Shinkansen zurück nach Tokyo gefahren sind.

Zu unserer Begeisterung war der Zug nicht nur super schnell, sondern man konnte die Sitze umbauen (und aus zwei Reihen mit je drei Stühlen eine Sitzgruppe mit 6 Stühlen machen). Nach mehrfachem Hin- und Herschieben haben wir uns dann endlich hingesetzt und uns über unsere Lunchpakete hergemacht. Wieder in Tokyo ging es zum Harmony Center um den Abend zu planen – einen Abend in Tokyo, das muss natürlich so gut wie möglich genutzt werden.

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Tokyo by night (leider etwas unscharf) – Japan 2010

Unter anderem sind wir auf einen Aussichtsturm gefahren, von wo aus man einen fantastischen Blick über Tokyo hatte, und wo uns die Größe der Stadt noch einmal deutlich wurde. Für uns Kinder vom Land ganz schön beeindruckend. Dann sind wir noch ein bisschen durch die Stadt geschlendert um schließlich in einer der typischen Spielhallen ein paar Spiele auszuprobieren, was wirklich lustig war, fast wie ein Spielplatz für große Spielkinder. Außerdem mussten wir natürlich Fotos machen mit den japanischen Fotoautomaten. Die sind etwas größer als die Passfotoautomaten in Deutschland und bieten deutlich mehr Spaß und Möglichkeiten, um die Fotos nachher zu bearbeiten. Jeder von uns hat nach dem Austausch ziemlich viele Fotos mit nach hause genommen, und ich schaue sie mir immer noch gerne an.

Am nächsten Tag haben wir die Zeit bevor die Reise weiter ging auch noch einmal genutzt. Mittagessen in Shibuya, wir mussten uns an einander festhalten um uns in der Masse auf der Kreuzung nicht zu verlieren, sehr beeindruckend. Danach ins Shopping Center und ins Hardrock Cafe, natürlich. Mein Highlight des Tages: ein riesiger Spielzeugladen mit fünf Etagen. Im späten Nachmittag zurück zum Harmony Center, wo wir alle wieder in den Bus geladen wurden und auf ging es zum nächsten Halt: zum Ponyhof.

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Hard Rock Cafe Tokyo – Japan 2010

Irgendwie traf uns das alle mehr oder weniger unvorbereitet, und war vielleicht nicht das, was wir uns unbedingt vom Austausch erhofft hatten, aber auch die Ponyhöfe für Familien gehören zum Angebot des Harmony Centers. Wir waren dementsprechend etwas überrascht. Die Unterkunft war ein Schlafsaal für Mädchen, in dem wir mit allen auf dem Boden schlafen mussten. Zwei Nächte lang – und wehe, man haut einen der 10000 Käfer tot, die rumkrabbeln, die stinken dann nämlich. Nach der ersten Nacht kamen Familien mit Kindern. Wir waren jeweil einem japanischen Helfer zugeteilt und haben uns gemeinsam um die Familien gekümmert, den Kindern beim Reiten geholfen, sind selber geritten und sind abends gemeinsam in die öffentliche Badeanstalt gefahren. Nachdem die Kinder und Eltern dann im Bett waren haben wir draußen noch das ein oder andere Bierchen getrunken und japanische Lieder „gesungen“. Deswegen haben wir am nächsten Morgen auch spontan verschlafen, und der Tag war sehr lang. Erst gegen Abend, nachdem wir uns von unseren japanischen Familien verabschiedet hatten, ging es mit dem Bus zurück nach Tokyo. Statt der üblichen 3 Pipi-Pausen pro Stunde gab es nur eine auf einem kleinen Rasthof mit einer traditionellen Toilette (Loch im Boden mit Haltegriff an der Wand) und am späten Abend sind wir alle direkt in die Betten gefallen.

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Reiterhof – Japan 2010

Der nächste Tag war noch einmal ein Tag in Tokyo. Wir sind zum Meiji Schrein gefahren, ein wirklich schöner Tempel. Auf dem Weg dorthin wurden wir noch einmal daran erinnert, dass man in der U-Bahn in Tokyo nicht reden und schon gar nicht laut lachen sollte. Man sitzt am besten still auf seinem Platz und sagt nichts…das ist uns doch sehr schwer gefallen! Am Tempel angekommen wurden Fotos gemacht, die Wunsch-Holz-Blöcke begutachtet, die man kaufen und beschriften konnte, um sie dann aufzuhängen sodass andere für die Erfüllung dieser Wünsche beten können. Außerdem haben wir eine japanische Braut gesehen, wirklich sehr schön!

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Wünsche am Meiji Schrein in Tokyo – Japan 2010
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Meiji Schrein – Japan 2010

Danach ging es weiter zum Tokyo Tower, der natürlich nicht fehlen durfte. Dank Halloween natürlich mit Halloweendekoration und Gruppenfoto mit wunderschönen Accessoires. Die Aussicht war gut, allerdings konnte man den Fujiyama nicht wirklich gut sehen. Nachdem wir alles lange genug begutachtet hatten, sind wir ein paar Etagen runter und haben nicht nur riesen Pikatchus bewundert sondern auch beim McDonalds im Tokyo Tower gegessen. Nach einem weiteren kurzen Ausflug zu kleinen Lädchen für eine letzte Shopping Tour (es blieb bei Kleinigkeiten für uns, da die Klamotten irgendwie ein bisschen klein waren) ging es zurück zum Harmony Center.

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Tokyo Tower – Japan 2010
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Aussicht vom Tokyo Tower – Japan 2010
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Halloween auf dem Tokyo Tower – Japan 2010

Die Sayonara-Party war sehr emotional: nach einem umfangreichen Buffet gab es ein paar Spiele, bevor wir den Abend gemeinsam in der Halle des Harmony Centers haben ausklingen lassen. Natürlich mit reichlich Bier und mit ausgelassener Stimmung, aber gleichzeitig traurig, denn wenn wir mal ehrlich sind: die zwei Wochen waren wunderschön, wir haben die Japaner allesamt ins Herz geschlossen und die Wahrscheinlichkeit, dass wir uns noch mal wiedersehen, ist äußerst gering. Aber: wir sind alle um eine Erfahrung reicher und werden diese Begegnung sicher niemals vergessen. ♥

Alexandra Claessens

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