Heimat

Da in Blegien ja morgen mal wieder gestreikt wird, und ich daher meinen ursprünglichen Plan, mit dem Zug zurück zu fahren gefährdet sah, hat mein Papa sich spontan dazu entschieden, am Wochenende meine Großeltern zu besuchen und mich auf dem Rückweg mitzunehmen – also habe ich zwei Tage eher Urlaub und sitze gerade bei meinen Eltern, in meinem alten Jugendzimmer, das irgendwie überhaupt nicht mehr so ist wie früher.

Es ist komisch und gleichzeitig schön, wieder in die Heimat zurück zu kommen. So richtig zuhause ist es eigentlich nicht mehr – alle Sachen, die hier noch von mir liegen, sind in Kisten gepackt und warten darauf, dass ich endlich mit meinem Freund zusammen ziehe und alles mitnehmen kann, und nicht nur den Bruchteil, den ich mit nach Brüssel geschleppt habe. Meine Möbel, die ich wieder mitnehmen werde, stehen auseinandergebaut auf dem Dachboden und mein altes Zimmer ist zum Gästezimmer umfunktioniert worden.

Morgen habe ich den ganzen Tag Zeit, um zum Beispiel zu dem wunderbaren See zu gehen, den ich so sehr mag und immer vermisse, auch, wenn es woanders auch Seen gibt. Wenn jetzt Sommer wäre, könnte ich auch ein Eis essen gehen, genau wie früher, und einfach ein bisschen die Heimat genießen. Für andere Studenten mag das etwas ganz alltägliches sein, weil sie öfter am Wochenende oder in den Ferien wieder bei den Eltern schlafen, aber dafür bin ich wohl nicht weit genug weggezogen. Vor allem, seit wirklich auch alle meine Bücher in Kisten gepackt bereit stehen für den nächsten Umzug, bin ich hier eher zu Gast. Aber trotzdem auch irgendwie zuhause. Hachja, Weihnachten ist doch eine Zeit des Nach-Hause-Kommens und des Beisammenseins – eigentlich schade, dass ich morgen schon wieder zurück in die Niederlande fahre. Am Mittwoch geht es dann endlich los…und danach wird wieder Zeit für die Familie sein ♥

Alexandra Claessens

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