Dos & Don’ts für den Sommerurlaub in Holland

Wollt ihr euren Sommerurlaub in Holland verbringen und seid auf der Suche nach ein paar Tipps? Dann seid ihr hier genau richtig – auch, wenn es sich nicht unbedingt um die besten Ausflugstipps handelt. Gerade im Sommer sind die Niederlande ein sehr beliebtes Urlaubsziel. Kein Wunder! Immerhin ist es für viele deutsche Urlauber gut mit dem Auto erreichbar, gastfreundlich und es liegt am Meer. Mit ein bisschen Glück ist das Wetter sogar gut genug, damit man ein wenig Zeit am Strand verbringen kann. Und auch ansonsten gibt es hier (zum Glück) auch bei Regen vieles zu entdecken und zu tun. Gründe genug für einen Urlaub in den Niederlanden also!

Obwohl die niederländische Kultur der deutschen in vielerlei Hinsicht ähnelt, gibt es doch so einige Fettnäpfchen, in die man als Urlauber treten kann. Das ist natürlich kein Weltuntergang, können aber eine manchmal etwas unfreundliche Reaktion verursachen. Immerhin sind die Niederländer bekannt für ihre Direktheit, die auch mal als unhöflich oder sogar beleidigend empfunden werden kann.

Und nicht nur dass: in manchen Situationen kann es sogar gefährlich oder ziemlich teuer werden, zum Beispiel im Straßenverkehr oder am Strand. Mit diesen Tipps seid ihr im Urlaub sicher vor diesen Fettnäpfchen und könnt eure Ferien so richtig genießen. Natürlich sind es keine festen Regeln, sondern persönliche Tipps, nehmt es entsprechend bitte mit Humor (:

Dos und Don’ts für den Sommerurlaub in Holland

Do: Fahrradfahren – immer und überall

Vielleicht ein bisschen offensichtlich, denn für viele Urlauber sind die gut ausgebauten Fahrradwege und die eher platte Landschaft ein guter Grund, sich für die Niederlande zu entscheiden. Trotzdem darf dieser Tipp hier auf keinen Fall fehlen! Ihr könnt euch fast überall easy ein Fahrrad oder eBike ausleihen und direkt zu einer Fahrradtour in die Umgebung aufbrechen. Oft lohnt es sich auch, mit dem Rad statt mit dem Auto zu fahren, wann immer es geht.

10 Kilometer zum Strand mit dem Rad klingen zwar vielleicht weit, lohnt sich bei Stau, Parkplatzsuche und hohen Parkkosten aber definitiv. Gerade an der Küste bilden sich gerne mal lange Autoschlangen, sodass ihr mit dem Rad im Zweifelsfall trotzdem schneller seid. Dazu kommen Parkkosten von bis zu 50 € am Tag (und je nach Stadt Strafen fürs Falschparken ab 60 €).

Auch in Städten könnt ihr ganz leicht aufs Rad umsteigen und seid damit deutlich flexibler. Wenn ihr das Fahrrad nicht z.B. im Zug mitnehmen möchtet (außerhalb des Berufsverkehrs erlaubt), könnt ihr an den meisten Bahnhöfen auch ein sogenanntes OV-fiets mieten. Das sind blau-gelbe Fahrräder, die es quasi in jeder größeren Stadt am Bahnhof gibt und die ihr stundenweise mitnehmen könnt.

Don’t: Fahrrad am falschen Ort abstellen

Gerade in Städten kann es ein bisschen tricky sein, das Fahrrad irgendwo abzustellen. Bei uns in Breda gilt zum Beispiel in der gesamten Innenstadt ein Parkverbot für Fahrräder. Wer sein Fahrrad trotzdem dort abstellt, riskiert, dass es später einfach weg ist. Stattdessen gibt es ein paar überwachte Fahrradgaragen oder Parkplätze, die man kostenlos nutzen kann. Der Vorteil: die Wahrscheinlichkeit, dass euer Rad geklaut wird, ist relativ klein. Der Nachteil: wenn man Pech hat, ist kein Platz mehr. Die überwachten Fahrradgaragen gibt es übrigens auch an fast jedem Bahnhof. Wenn ihr keine OV-Chipkarte habt, die die meisten Niederländer zum Zugfahren benutzen, könnt ihr die Mitarbeiter vor Ort bitten, euch eine einmalige Zugangskarte zu geben. Auch die ist komplett kostenlos.

Pro Tipp: Seid ihr am Strand (zum Beispiel auf Texel) mit einem geliehenen Fahrrad unterwegs? Merkt euch unbedingt, an welchem Strandschlag und wo auf dem Parkplatz ihr das Rad genau abstellt. Viele Leihfahrräder sehen genau gleich aus und so müsst ihr nicht stundenlang suchen. Been there, done that!

Don’t: Verkehrsregeln beim Radfahren missachten

Spricht vermutlich für sich, aber ein paar Regeln solltet ihr kennen, bevor ihr losdüst. Mit dem Handy in der Hand fahren kostet ab 160 Euro Strafe, wenn man erwischt wird. Auch bei den Vorfahrtsregeln gibt es eine Besonderheit: kleine weiße Dreiecke auf dem Boden haben die gleiche Bedeutung wie ein Vorfahrt gewähren Schild in Deutschland (auch, wenn kein Schild dabei steht). Achtet vor allem an Kreisverkehren und Kreuzungen darauf, denn das kann in jeder Situation anders sein (manchmal haben Fahrradfahrer Vorfahrt, aber eben nicht immer).

Und: auch, wenn unsere Radwege sehr breit sind, lasst bitte genug Platz für Gegenverkehr oder zum Überholen. Wenn der Radweg auf der Straße verläuft, fahrt bitte hintereinander, damit die Autos noch vorbeikönnen. Gerade auf Texel ist es mir wieder aufgefallen, dass sich teilweise Staus bilden, weil Radfahrer nicht mitbekommen, dass da ein paar Autos vorbei wollten.

Don’t: Bußgeld riskieren

Hohe Strafen können den Sommerurlaub in Holland ziemlich vermiesen. Generell (sowohl auf dem Fahrrad als im Auto) sind Bußgelder in den Niederlanden deutlich teurer als in Deutschland. 2024 sind die Bußgelder sogar noch einmal um 10% erhöht worden. Falsch parken kostet direkt 120 Euro. Geblitzt wird ab 3 km/h zu schnell (unabhängig davon, ob man inner- oder außerorts unterwegs ist). Wer das viel findet, sollte sich auf gar keinen Fall mit dem Handy in der Hand erwischen lassen. Auf dem Fahrrad kostet das momentan 160 Euro, im Auto sogar 420 Euro (und da kommen die Administrationskosten noch dazu). Hier erfahrt ihr mehr zu den aktuellen Bußgeldern.

Do: Weniger touristische Orte besuchen

Die Niederlande haben unglaublich viele schöne Dörfer und kleinere Städte, die einen Besuch wert sind. Natürlich lohnt sich ein Besuch in Amsterdam, Rotterdam, Utrecht oder Den Haag. Aber warum nicht mal was neues ausprobieren? Oft ist es in den kleineren Städten deutlich ruhiger. Natürlich gibt es meist weniger Läden, aber die Innenstädte sind oft genauso schön. Checkt nur vorher einmal die Öffnungszeiten! In vielen Städten ist Sonntags fast alles geöffnet, in kleineren Orten ist das aber immer noch die Ausnahme.

Don’t: Ins Wasser gehen, ohne die Flaggen zu checken

Seid ihr im Urlaub am Strand unterwegs? Checkt dann bei jedem Strandbesuch unbedingt die Flaggen, die die Küstenwache täglich hisst. Seit Sommer 2025 gibt es neue Flaggen, die nicht nur Farben sondern auch eindeutige Symbole haben, damit es auch für Urlauber direkt klar ist. Das Meer sieht gar nicht so wild aus, aber laut Flagge dürft ihr nicht ins Wasser? Haltet euch bitte daran. Die Strömung in der Nordsee kann ziemlich stark sein, und sogar erfahrene Schwimmer weit aufs Meer hinausziehen. Pro Jahr ertrinken etwa 100 Menschen in den Niederlanden, teilweise einfach weil sie Flaggen ignorieren. Alleine in Scheveningen musste die Küstenwache letztes Jahr über 600 Mal ausrücken. Oft wird deswegen auch geraten, nur bis zu den Knien ins Wasser zu gehen und auch ältere Kinder die gut schwimmen können unbedingt immer im Auge zu behalten.

Do: Naturgebiete erkunden

Die Niederlande haben einige wunderschöne Naturgebiete. Wenn ihr also mal etwas anderes wollt als Strand, Meer und ein paar niederländische Städte, könnt ihr auch in der Natur spazieren gehen. Der Nationalpark Loonse en Drunense Duinen ist zum Beispiel wunderschön. Und auch Drenthe hat ein paar wunderschöne Naturgebiete, in denen man sogar übernachten kann.

Dos & Don'ts für den Sommerurlaub in Holland - NP Loonse Drunense Duinen 1

Don’t: Regeln in Naturgebieten missachten

Auch das hier sollte eigentlich selbstverständlich sein. Leider habe ich auf Texel gelernt, dass gerade deutsche Urlauber dort „bekannt“ dafür sind, die Regeln in den Naturgebieten zu missachten – und es dann gleich zwei Mal direkt mitbekommen. Gerade im Frühjahr und Sommer gibt es in den Nationalparks und in den Naturgebieten, aber teilweise auch einfach auf Parkplätzen, abgesteckte Brutgebiete für Vögel.

Obwohl es überall Hinweise gibt, dass man die nicht betreten sollte, laufen immer wieder Leute mittendurch oder ein paar Meter rein, weil sie gerne ein Foto machen wollen. Das gleiche gilt für die Dünen, die an vielen Orten unter Naturschutz stehen. Informiert euch also, bevor ihr einfach auf die Dünen klettert oder eure Kinder dort herumrennen lasst. Falls irgendwo schottische Hochlandrinder herumlaufen sollten: die Viecher können schon aggressiv werden, wenn man mit Sicherheitsabstand daran vorbeiläuft. Versucht also bitte nicht, sie zu streicheln…

Do: Gespräche mit Einheimischen

Die meisten Niederländer sind ziemlich stolz auf ihre Herkunft und vor allem die Stadt in der sie wohnen – und freuen sich, wenn ihr Interesse zeigt. Seid darauf vorbereitet, ziemlich viel Infos zum lokalen Fußballverein, der Geschichte der Stadt oder zum Thema Politik (etc.) zu erhalten. Gerade Themen, über die man sich aufregen kann, eignen sich auch fantastisch zum Gesprächseinstieg. Danach bekommt ihr mit ein bisschen Glück unschlagbare Tipps zur Region oder zur Stadt, die ihr in keinem Reiseführer findet.

Don’t: Davon ausgehen, dass alle Niederländer Deutsch sprechen

Hier gehen die Meinungen ein wenig auseinander, aber ich kenne viele, die es unglaublich anstrengend finden, dass viele deutsche Urlauber einfach davon ausgehen, dass jeder hier fließend Deutsch spricht. Vor allem, wenn man sich dann noch aufregt, dass das Gegenüber nicht direkt beim ersten Mal alles versteht, kommt das nicht so gut an. Das heißt übrigens nicht, dass ihr es immer erst auf Englisch versuchen müsst – die einfache Nachfrage „Sprechen Sie Deutsch?“ bevor ihr das Gespräch direkt auf Deutsch anfangt, ist meist schon genug. Vermutlich werdet ihr in den meisten Fällen ein freundliches Ja bekommen und dem Gespräch steht nichts mehr im Weg.

Do: Lokale Spezialitäten probieren

Das ist sowieso auf jeder Reise ein absolutes Must Do: Einen lokalen Supermarkt besuchen, und dort einfach mal genau die Dinge kaufen, die es zuhause nicht gibt. Das müssen ja nicht immer nur die Honigwaffeln und holländischen Lakritze sein – es gibt ja mehr als genug Auswahl. Nur bei Brot und Brötchen kann ich euch dieses Experiment leider nicht empfehlen…

Pro-Tipp: Den Unterschied zwischen Holland und den Niederlanden kennen

Kein Muss, aber vermutlich gibt es keinen Niederländer, der sich nicht freut, wenn ihr den Unterschied zwischen Holland und den Niederlanden kennt. Und das, obwohl sie die Begriffe selbst auch durcheinander nutzen. Holland klingt in manchen Zusammenhängen einfach besser. Es ist vermutlich auch kein Zufall, dass der niederländische Tourismusverband „Visit Holland“ heißt. Auch ich habe mich teilweise bewusst für Holland entschieden, da das ist, was viele Urlauber googeln. Wenn ihr eure Gastgeber oder neuen Bekanntschaften, beeindrucken wollt, macht es Sinn, wenn ihr zumindest wisst dass das Land Niederlande heißt und Holland eigentlich zwei Provinzen sind (Nord- und Südholland).

Was sind eure Tipps für einen Urlaub in den Niederlanden? Habt ihr noch absolute dos und don’ts, die in meiner Liste fehlen? Dann lasst sie gerne in den Kommentaren da!

 

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