Ich muss zugeben, dass ich zumindest am Anfang hier in New York viel weniger zum Lesen gekommen bin als zuhause. So langsam pendelt es sich aber ein bisschen ein, und ich habe das erste Rezensionsexemplar beendet, das mir als E-Book zugeschickt wurde: Wo steckst du, Bernadette? von Maria Semple.
Der Roman ist eines der Bücher, die ich mir ausgesucht habe, weil ich sie bei so vielen BookTubern gesehen habe – gut, dass ich jetzt erstmal weniger zum Lesen komme und dadurch viel weniger Lust auf Bücher kaufen habe. Wo steckst du, Bernadette wurde auf jeden Fall von verschiedenen BookTubern mal mehr und mal weniger oft in die Kamera gehalten, aber alle schienen irgendwie begeistert davon zu sein…und sowas kann ich mir dann natürlich nicht entgehen lassen. Darum habe ich mich sehr gefreut, dass ich das Buch rezensieren durfte, und war wirklich sehr gespannt darauf, was darin so passiert.
Titel: Wo steckst du, Bernadette?
Autorin: Maria Semple
Verlag: btb
Genre: Roman
Seiten: 384
Darum geht’s: Bernadette ist verheiratet, Mutter von der 15-jährigen Bee und lebt mit ihrer Familie in einem renovierungsbedürftigen Haus, und sollte eigentlich glücklich sein. Aber irgendwie nerven sie die Mütter der Kinder aus Bees Klasse und generell die Menschen um sie herum, sie regt sich über alles auf und eckt mit ihrem Charakter ständig bei anderen an – vor allem bei den „Gnitzen“ aus der Nachbarschaft. Um weniger direkten Kontakt mit den Menschen um sie herum haben zu müssen, engagiert Bernadette eine persönliche Assistentin aus Indien, mit der sie nur online in Verbindung steht, und die von Reservierungen in Restaurants bis hin zu Bankverbindungen und der Buchung des Antarktis Urlaubs der Familie alles übernimmt. Aber dann wird ihr alles zu viel, und Bernadette verschwindet spurlos.
Wie es mir gefallen hat: Wo steckst du, Bernadette? hat mich auf gewisse Weise überrascht, obwohl ich zugeben muss, dass ich nicht einmal weiß, was ich mir von dem Buch überhaupt versprochen habe. Ich hatte nur noch eine vage Inhaltsangabe im Kopf, und habe mir auch den Klappentext nicht mehr durchgelesen, sondern einfach mit dem Roman angefangen – und es hat mir gut gefallen! Die Charaktere sind witzig, und mir hat vor allem der Punkt gefallen, dass man Menschen nicht nur auf Basis dessen beurteilen sollte, was andere über sie behaupten.
Auch der Schreibstil der Autorin und die Zusammenstellung hat mir gut gefallen. Wo steckst du, Bernadette? besteht aus E-Mails, Briefen, Fax-Ausdrucken und zwischendurch ist die Geschichte aus Sicht der Tochter Bee erzählt. Durch diese Mischung lässt sich das Buch nicht nur leicht lesen, sondern ist viel interessanter, als wenn es einfach nur aus der Sicht von Bee erzählt wäre.
