Ich habe schon viel gutes zu den Büchern von Juli Zeh gehört – und deswegen war es endlich an der Zeit, selbst mal eines zu lesen. Ich habe mich wirklich sehr gefreut, als mir ihr Roman Unterleuten zugeschickt wurde – eine Geschichte von einem kleinen Dorf in Brandenburg, das die Probleme nach seinen eigenen Regeln löst.
Als ich das Buch dann in den Händen hielt, hat mich die Dicke erstmal abgeschreckt. In der letzten Zeit lese ich nur noch selten Bücher mit über 600 Seiten. Und wenn man dann auf einmal wieder eines in der Hand hält, ist das schon ziemlich umfangreich – entsprechend habe ich auch zum Lesen etwas länger gebraucht, als normal. Das liegt aber eher an fehlender Zeit und weniger daran, dass mir das Buch nicht gefallen hat! (:
Titel: Unterleuten
Autorin: Juli Zeh
Verlag: btb
Genre: Roman
Seiten: 656
Preis: 12,00€
Darum geht’s: Auf den ersten Blick scheint die Welt in Unterleuten noch in Ordnung zu sein: ländliche Idylle irgendwo in Brandenburg, umgeben von anderen Örtchen mit altmodischen Namen. Zugezogene aus Berlin fühlen sich hier ebenso heimisch wie die Leute, die seit Generationen in Unterleuten leben – wären da nicht die kleinen Unstimmigkeiten der Einwohner, die sie auf ihre ganz eigene Weise lösen. Als das traute Miteinander von einem Außenstehenden gestört wird, bilden sich schnell verschiedene Lager – und keiner weiß so genau, wer eigentlich auf wessen Seite steht.
Wie es mir gefallen hat: Als Dorfkind kann ich sagen – sehr gut! Jedes Kapitel ist aus einer anderen Perspektive geschrieben, und sobald ich einmal in die Geschichte und die Charaktere gefunden hatte, wurde es wirklich spannend. Die, die schon seit Generationen in Unterleuten leben misstrauen den Zugezogenen und zwischen ihnen herrschen ewig alte Konflikte, die bei jeder Gelegenheit wieder hervorgeholt werden. So auch jetzt, als der Bürgermeister die Einwohner vor vollendete Tatsachen stellt und sie mit seinem neuen Plan komplett überrascht. Der Roman spiegelt das Dorfleben da, und jedes Dorfkind wird die Stimmungen und eventuell sogar Charaktere des Buches erkennen – für mich wirklich gut gelungen, auch, wenn ich das Ende ein wenig merkwürdig fand. Absolute Leseempfehlung!
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Transparenz: Das Buch wurde mir als Rezensionsexemplar vom Verlag zur Verfügung gestellt.