Schon vor etwa einer Woche habe ich Schloss aus Glas von Jeannette Walls gelesen. Während ich mir meistens für die Rezensionen nicht ganz so viel Zeit lasse, brauchte ich hier ein bisschen länger, um das Buch irgendwie zu verdauen und etwas darüber zu schreiben.
Ich bin auf das Buch aufmerksam geworden, weil mir das Cover und in gewisser Weise auch der Titel aufgefallen ist. Außerdem hatte es einen Sticker, da es gerade verfilmt wurde – und als dann noch der Klappentext interessant war, war mir klar, dass ich es gerne lesen würde. Deswegen habe ich es im Bloggerportal angefragt und auch bekommen – und dann ziemlich schnell gelesen. Nachdem ich in den Schreibstil reingekommen war, hat das Buch bei mir ziemlich viele Emotionen geweckt, obwohl ich sonst gar nicht so der Typ bin, der bei Büchern schnell emotional bin. Aber dazu gleich mehr (:
Titel: Schloss aus Glas
Autorin: Jeannette Walls
Verlag: Diana
Genre: Autobiografie
Seiten: 382
Preis: 9,99€
Darum geht’s: Jeannette lebt in New York, und als sie eines Tages unterwegs zu einer Verabredung ist sieht sie aus dem Fenster des Taxis ihre Mutter. Sie wühlt in Mülleimern, und Jeannette schämt sich – so lange hat sie es geschafft, zu verstecken, wer ihre Familie wirklich ist. Denn: als Kind ist Jeannette mit ihren drei Geschwistern und ihren Eltern von einem Ort zum anderen gezogen. Nicht immer gab es ein richtiges Haus, und manchmal blieb der Magen leer. Quer durch die USA, immer auf der Suche nach einem neuen Job, den ihr Vater dann nach kurzer Zeit wieder verliert, weil er zu viel trinkt. Jeannettes Mutter ist Künstlerin, und kümmert sich oft lieber um sich selbst als um ihre Kinder. Trotzdem ist Jeannette glücklich – denn ihr Vater verspricht ihr immer wieder, dass er eines Tages das Schloss aus Glas bauen wird, in dem jeder sein eigenes Zimmer haben wird.
Wie es mir gefallen hat: Am Anfang habe ich eine Weile gebraucht, um in den Schreibstil zu finden – und dann hat mich das Buch einfach nur mitgenommen. Jeannette und ihre Geschwister haben wirklich kein leichtes Leben, und es hat mich beeindruckt, wie sie in ihrer eigenen Erinnerung mit den Schwierigkeiten ihres Alltags umgegangen ist. Nach und nach kamen dann immer mal wieder Wut auf das unverantwortliche Verhalten der Eltern auf, vor allem, wenn ich mir in Erinnerung gerufen habe, dass das Buch auf einer wahren Begebenheit und der Geschichte der Autorin beruht. Die Verzweiflung der Kinder ist immer wieder deutlich spürbar und ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, dass ich irgendwie helfen müsste. Insgesamt also ein mitreißendes und irgendwie deprimierendes, aber trotzdem gutes Buch.
Habt ihr Schloss aus Glas schon gelesen oder den Film dazu gesehen? Und wenn ja, wie hat es euch gefallen?
Transparenz: Das Buch wurde mir als Rezensionsexemplar vom Verlag zur Verfügung gestellt.