Nach der Party – vom Klappentext her nicht unbedingt ein Buch, das in mein „Beuteschema“ fällt. Denn es geht um das Leben zweier Frauen im Texas der 1950er Jahre, um Freundschaft, um Abhängigkeit…nach den Rezensionen der letzten Wochen also nicht unbedingt das, was ich momentan gerne lese. Trotzdem hat mich das Buch irgendwie fasziniert und ich habe mich sehr gefreut, als das Rezensionsexemplar bei mir eingetrudelt ist.
In der letzten Zeit kommen historische Romane und generell Romane bei mir irgendwie zu kurz. Wenn, dann geht es wieder eher Richtung Thriller. Nach der Party ist da ganz anders: in Das Mädchen aus Brooklyn hatte ich ein Problem damit, dass ich die Charaktere irgendwie nicht greifbar fand. In Nach der Party geht es quasi die ganze Zeit um zwei Personen, und ihre Beziehung zueinander. Wie die unterschiedlichen Charaktere der zwei Protagonistinnen ihre Sicht der Dinge auch in Bezug zueinander verändern. Und ich hatte einfach mal wieder richtig Lust, genau so ein Buch zu lesen.
Titel: Nach der Party
Autorin: A. Beatrice DiSclafani
Verlag: C. Bertelsmann
Genre: Roman
Seiten: 392
Darum geht’s: Texas, 1950: Die Welt von Cecilia dreht sich nicht nur um ihren Ehemann, ihren kleinen Sohn und ihre Clique, wie es sein sollte, sondern vor allem um ihre beste Freundin aus Kindertagen: Joan. Während alle anderen den konventionellen Weg gehen und heiraten, im richtigen Abstand die richtige Anzahl Kinder bekommen und regelmäßig zu Cocktailparties am heimischen Pool einladen, macht Joan alles anders. Sie nimmt sich alle Freiheiten heraus, feiert jeden Abend, trinkt zu viel und wird immer wieder mit anderen Männern gesehen. Cecilia hat alle Mühe, Joan immer wieder zu retten. Aber will Joan überhaupt von ihr gerettet werden? Sie wird gewarnt, dass sie sich zu sehr auf diese Freundschaft fokussiert, und Cecilia versucht alles, um von Joan los zu kommen. Doch irgendwie will das nicht so recht klappen.
Wie es mir gefallen hat: Erst hatte ich richtig Lust auf das Buch, dann habe ich gezögert und dann hat es mich wirklich überrascht. Denn: Nach der Party hat mir wirklich richtig gut gefallen! Es geht vor allem um Cecilia und Joan, die Unterschiede ihrer Charaktere und wie sich das auf die gegenseitige Freundschaft auswirkt. Während Cecilia fast schon von Joan abhängig ist und sich konstant Sorgen um ihre Freundin macht, scheint Joan die Freundschaft gar nicht wichtig zu sein. Gleichzeitig lässt Cecilia sich viel mehr von den Normen der Gesellschaft beeinflussen, nach denen sie lebt, während Joan sie teilweise komplett ignoriert. Ein wirklich schöner Roman, für den ich mir gerne mehr Zeit zum lesen genommen habe. Denn manche Bücher muss man einfach langsam lesen! (:
Kennt ihr Nach der Party schon?
Transparenz: Dieser Post enthält Affiliate Links und das Buch wurde mir als Rezensionsexemplar kostenlos vom Verlag zur Verfügung gestellt.
