13 Reasons Why | Serientipp & Personal Update

Wahrscheinlich bin ich sowieso die letzte, die 13 Reasons Why auf Netflix geschaut hat – trotzdem möchte ich euch die Serie heute ans Herz legen und euch dazu sagen, wieso ich es so wichtig finde, dass das Thema Mobbing und seine Folgen nicht als „unwichtig“ abgetan werden.

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Mobbing wird immer mal wieder zum Thema, leider aber oft nicht so ernst genommen, wie es wünschenswert wäre. In 13 Reasons Why, bzw. auf deutsch Tote Mädchen lügen nicht geht es um Mobbing, und wie es für Hannah einfach zu viel wurde. Bis sie am Ende keinen Ausweg mehr gesehen hat, und sich das Leben genommen hat – denn sie hatte das Gefühl, allein zu sein, und nicht ernst genommen zu werden. In der Serie, genau wie im gleichnamigen Buch, hat Hannah Kassetten aufgenommen. Genau genommen 13 Stück, und auf jeder Seite erzählt sie einer Person, wie er oder sie dazu beigetragen hat, dass es so weit gekommen ist. Keinem von ihnen war bewusst, was sie getan haben, oder dass sie Hannah damit so weh tun.

Ich hatte immer das Glück, nicht gemobbt zu werden, generell war das bei mir in der Schule nie ein richtig großes Thema. Wenn, dann hat man es hinterher irgendwie mitbekommen, wenn die Sache schon lange geklärt war. Aber ich kenne das Gefühl von Einsamkeit, denn das hatte ich früher oft. Vielleicht gehört das auch irgendwie dazu, wenn man erwachsen wird? Sich unverstanden fühlen, das Gefühl haben, allein zu sein? Jedenfalls kenne ich das Gefühl, dass niemand einen versteht, dass man alleine ist und es eigentlich auch egal ist, wie es einem geht, weil es doch niemanden interessiert. Und irgendwie wollte ich auch gar nicht, dass ich auffalle, oder dass andere irgendwas komisches über mich sagen. Ich habe zum Beispiel echt lange gebraucht, um überhaupt einen Blog zu starten, weil ich „Angst“ hatte, was andere, die ich zum Beispiel aus der Schule kenne, darüber sagen könnten.

Bei mir waren diese Gefühle immer eher Momentaufnahmen, aber bei Menschen, die gemobbt oder einfach ausgeschlossen werden, ist das ein Dauertzustand.

Hannah versucht sogar, sich Hilfe zu holen, hat aber auch dann das Gefühl, nicht ernst genommen zu werden. Leider ist das auch im echten Leben nicht anders – denn auch Erwachsene sind manchmal solchen Situationen ausgesetzt. Anfangs will man vielleicht auch gar nichts sagen, und wenn man dann den Mund aufmacht, wird es oft runtergespielt – während meines FSJs habe ich das öfter mitbekommen, und auch, was die Folgen davon sein können.

 

Vielleicht sollten wir einfach besser aufeinander achten, auch auf die Kleinigkeiten. Vielleicht ist es für dich nur ein dummer Witz auf Kosten anderer, für diese Person ist es aber ein Schlag ins Gesicht. Man weiß nicht, wie es in einem anderen Menschen gerade aussieht, oder wie er sich fühlt. Und manchmal reicht es, wenn man einfach hingeht und ganz ehrlich fragt, wie es der Person geht und einfach nur zuhört.

Schaut euch die Serie an – ich kann sie euch auf jeden Fall nur empfehlen!

 

Alex

2 Gedanken zu „13 Reasons Why | Serientipp & Personal Update

  1. Die Serie ist in aller Munde! Und Kritiker gibt es dazu ebenfalls sehr viele. Ich glaube nur die wenigsten begreifen wirklich was dahinter steht – in der Realität. Viele sehen nur die Popularität der Serien um mitreden zu können.
    Ich wurde früher gemobbt. Allein in der Grundschule wurde ich davon verschont. Sonst war ich immer der Ausländer, die 1-er Schülerin in Sport, die, die ein anderes Butterbrot dabei hatte oder die mit den Jungs in der Pause Fußball spielt etc. Ich fiel aus der Reihe und musste lernen mich anzupassen und in der Masse zu verschwinden. Mittlerweile (seit einigen Jahren) habe ich es satt jedem gerecht zu werden. Das schafft man eh nicht.
    Das, was bleibt ist, dass es sehr viele Menschen gibt, die den Ausweg und die Erleichterung im Selbstmord sehen – egal ob durch Mobbing oder andere schwere Lebenssituationen. Und das was die Serie für mich aussagt ist, dass sich jeder an die eigene Nase fassen müsste und darauf achten wie er mit seinen Mitmenschen umgeht.

    1. Danke für deinen ausführlichen Kommentar. Ich glaube, dass die Serie deutlich macht, dass jeder irgendwie mit drin hängt, wenn es um Mobbing geht. Die, die aktiv mitmachen, die, die wegschauen und vor allem die, die Opfer nicht ernst nehmen.

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