Semester abroad #6: Skilehrerin in Österreich

Wenn man gerne ins Ausland gehen möchte, muss das ja nicht immer für’s Studium sein: heute erzählt Mona von ihrer Zeit in Österreich als Skilehrerin.

Mona ist 23 und hat bereits zwei Mal als Skilehrerin in Österreicht gearbeitet, als sie eine Alternative zum Studium suchte. Auf ihrem eigenen Blog Beauty and the beam bloggt Mona eigentlich über ganz andere Themen, vor allem Beauty und Make-Up. Trotzdem wollte sie hier gerne einen Einblick in das Leben als Skilehrerin geben.


 

Vielleicht geht es einigen von euch ähnlich wie mir: ihr wolltet eigentlich studieren, aber habt keinen Studienplatz bekommen. Nach meinem FSJ habe ich darum in einem Schmuckladen als Verkäuferin gearbeitet, das hat mich allerdings alles andere als glücklich gemacht. Im Endeffekt landete ich in Österreich, wo ich in einer Skischule als Kinderskilehrerin gearbeitet habe, was mir wirklich sehr viel Spaß gemacht hat. Das erste Mal war ich für 8 Wochen dort, beim zweiten Mal sogar für 5 Monate!

Wie es begann

Da ich nach meinem FSJ keinen Studienplatz bekommen habe, musste ich mir etwas suchen um die Zeit zu überbrücken. Nach der Zeit als Verkäuferin war meine Entscheidung gefallen:  Ich möchte mein Geld im Ausland verdienen, am liebsten mit Kindern. Kurzfristig eine Stelle als Au Pair zu bekommen hat sich allerdings als ziemlich schwierig herausgestellt. Im Skiurlaub habe ich dann erfahren, dass der örtlichen Skischule Skilehrer fehlen, und da ich selber Ski fahre, seit ich 3 bin, war die Entscheidung für mich gefallen. Ich habe mich bei der Skischule gemeldet und durfte zwei Wochen später anfangen, da ich das Skigebiet schon seit meiner Kindheit kannte.

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Was genau muss man als Skilehrerin machen?

Wir mussten am Kleinkinderhügel beginnen. Normalerweise arbeitet man dort etwa 2 bis 3 Wochen, bevor man auf die etwas größeren Kinder losgelassen wird.
Auf dem Kleinkinderhügel lernen vor allem die 3 bis 4 Jährigen Skifahren. Dort am Hügel gibt es einen Zauberteppich, an dem drei Skilehrer zusammen arbeiten: Einer steht oben und nimmt die Kinder vom Teppich, einer stellt die Kinder richtig hin und einer fängt die Kinder unten auf und stellt sie wieder auf den Zauberteppich. Die Kleinen haben im Normalfall nur vormittags 2 Stunden Kurs.
Danach darf man mit den Ganztages-Anfängerkindern arbeiten, die zwischen 5 und 10 Jahre alt sind. Nachdem sie am kleinen, flachen Hügel bremsen können, werden sie in Gruppen eingeteilt und es geht darum, ihnen mit Spaß sicheres Fahren und Bremsen beizubringen.
Dann gibt es noch die Fortgeschrittenen Kinder, die auch in Gruppen eingeteilt werden. Das geht von Kindern, die noch nicht so gut Kurven fahren können (Stufe 1) zu denen, die bereits lernen, abseits der Pisten zu fahren (Stufe 5). Die höchste Gruppe, die ich hatte war eine Gruppe Stufe 3, aber außer ihnen Sicherheit beim Fahren beizubringen, konnte ich nicht viel tun. Am liebsten hatte ich Ganztages Anfängerkinder.

Einmal die Woche gab es für alle Skilehrer vor Skischulbeginn ein Skilehrertraining, bei dem wir mit Übungen für die Kinder geschult wurden und unsere eigene Fahrweise verbessern konnten.

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Der Alltag in der Skischule

Um halb 10 Uhr morgens mussten wir in der Skischule sein und den Kleinkinderbereich aufbauen. Um 10 Uhr geht’s dann mit den Skikursen los. Natürlich nicht ohne sich vorher aufzuwärmen! Unser Maskottchen Flaxi  (gespielt von einem Skilehrer, der dafür einen Mittagessengutschein bekam) wärmt sich zusammen mit den Kindern zu zwei Liedern auf.
Anschließend sind 2 Stunden Kurs. Nach ca. 1 Stunde macht man mit den Anfängern und 1er und 2er Gruppen eine kurze Pause von 10-15 Minuten. Die Kinder bekommen was zu trinken, können auf Toilette etc. Dann geht es weiter bis 12 Uhr. Jetzt ist Mittagspause. Die steht jedem zur freien Verfügung, vorausgesetzt man hat keine Mittagsbetreuung.
Viele nutzen die Mittagspause zum Skifahren, die Langzeit-Skilehrer und Einheimischen liegen meist bei gutem Wetter vor der Skischule in der Sonne und entspannen.
Dann geht es weiter mit 2 Stunden Kurs. Falls man Kleinkinder hat, kann es passieren, dass man nachmittags Privatkurs hat oder frei.
Freitagsvormittags war großes Skirennen. Jedes Kind, das freitags noch Kurs gebucht hatte, durfte mitfahren. Jeder Skikurs ist dabei für sich gefahren. Kurz vor Mittag war dann Siegerehrung.
Gearbeitet wird von Sonntag-Freitag, 4 Stunden am Tag. Samstags hat man normalerweise frei.

Was tun Skilehrer in der Freizeit?

Das ist eigentlich ziemlich simpel. Meistens haben wir uns abends in der Dorfkneipe getroffen und ein paar Bier getrunken. Manchmal sind wir auch auf Ischgl gefahren und waren dort feiern (meist freitags).

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Dienstag-Abends war immer Ski-Show. Da sind viele der Skilehrer mitgefahren. Meine Aufgabe als Flaxi (Maskottchen) war es, einmal den Berg hinunter zu fahren (ohne zu fallen natürlich) und unten dann mit den Kindern tanzen.
Auch bei der Abschlussfahrt (bei der alle Aktiven parallel in 4 Reihen im Gleichschwung hinunterfahren) durfte ich mitfahren.

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Nach der Show ging es für alle Skilehrer noch auf die Alm im Skigebiet wo noch 3 Stunden Party war. Anschließend ging es noch in eine Bar im Dorf, wo bis in die Morgenstunden gefeiert wurde.

Was muss man tun um Skilehrerin zu werden?

Naja, eigentlich nur nachfragen. In den größeren Skigebieten braucht man dazu wohl eine Ausbildung (in Österreich ist es der Anwärter) wie es in Deutschland heißt, weiß ich nicht. In den kleinen Skigebieten werden normalerweise immer Skilehrer gesucht. Diese nehmen oft auch ohne Ausbildung.
Man verdient nicht gerade viel Geld als Skilehrer, immerhin arbeitet man auch „nur“ 4 Stunden am Tag. Aber man kommt zurecht, immerhin bekommt man Unterkunft und Skipass gestellt. Außerdem haben wir das Mittagessen vergünstigt bekommen. Und wenn man sich nicht jeden Abend die Kante geben möchte, dann hat man am Ende der Saison sogar ein kleines Plus. Im Großen und Ganzen kommt man aber mit dem Geld gut klar, muss am Ende nichts drauf zahlen, bringt aber auch nichts mit nach Hause…

Ich habe sehr gerne als Skilehrerin gearbeitet und würde es auch jederzeit wieder machen. Bei uns an der Skischule war es eine internationale Truppe, mit der es immer lustig war – wir waren ein richtiges Team! Ich bin immer noch mit vielen von ihnen in Kontakt und wir treffen uns jedes Jahr wieder – aus meiner Skilehrer Zeit sind Freundschaften entstanden und die Region ist zu einer zweiten Heimat geworden.

Ich hoffe, ich konnte euch einen guten Einblick in die Welt der Skilehrer geben. Vielleicht ist es für den Ein oder Anderen ja auch eine Option.

Allerliebst eure Mona


Ihr wollt auch ins Ausland gehen, seid euch aber noch nicht sicher? In der Kategorie Semester abroad gibt es sicher noch den einen oder anderen Tipp oder Erfahrungsbericht für euch!

Ihr wart selbst im Ausland und möchtet euch auch gerne an dieser Reihe beteiligen? Dann schreibt mir doch einfach eine Mail oder lasst einen Kommentar da!

 

Alex

2 Gedanken zu „Semester abroad #6: Skilehrerin in Österreich

  1. Hallo Mona,
    Ich interessiere mich auch sehr für ein Jahr als Skilehrerin in Österreich, allerdings weiß ich nicht wo jemand gesucht wird, deswegen wollte ich fragen wo du denn als Skilehrerin tätig warst.
    Lg
    Lara Brunner

    1. Liebe Lara,

      vielen Dank für deinen Kommentar! Mona hat bei mir einen Gastbeitrag zum Thema Skilehrerin in Österreich veröffentlicht, ich kann dir deswegen nicht direkt weiterhelfen. Leider habe ich auch keinen Kontakt mehr zu Mona. Vielleicht kannst du es einmal direkt über ihren Blog Beauty and the Beam probieren? https://beautyandthebeam.wordpress.com

      Liebe Grüße,
      Alex

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